Was passiert dieses Jahr mit Parkonia, dem Festival im Kocherpark? Wer entscheidet welche Pestizide zugelassen werden und anhand von welchen Kriterien? Wer steckt hinter der Kunstfigur Helenka Romatickova? Das beschäftigt uns heute im RaBe-Info.
Podcast der ganzen Sendung gibt es hier:
Das Kulturfestival Parkonia startet in den Sommer
Trotz Corona – oder eben Corona zum trotz – startet das Kulturfestival Parkonia im Kocherpark Bern am 26. Juni in seinen vierten Sommer. Allerdings wird das beliebte Festival dieses Jahr etwas anders ausfallen, als in den vergangenen drei Jahren. Damit der Kocherpark nicht abgeriegelt werden muss, zugunsten von Einlasskontrollen, verzichtet das Organisationsteam für die vierte Ausgabe komplett auf Konzerte und Partys. Stattdessen wird es eine breite Palette an Workshops für Gross und Klein anbieten und viel Raum für Kreativität offen lassen.
«Der Kocherpark ist ein grosser Spielplatz, den es zu bespielen gilt! Alle können sich jederzeit mit ihren Ideen bei uns melden. Wir sind offen für alles, was sich grundsätzlich in einem öffentlichen Park denken lässt.», erklärt Mitorganisatorin Eva Schuler unserem Redaktor Salim Staubli:
Zulassungsprozess für Pestizide in der Kritik
Damit Pestizide auf den Schweizer Markt kommen, müssen sie erst von Agroscope gutgeheissen werden. Agroscope ist die Forschungsanstalt des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) – die
selbe Behörde ist auch für die kontinuierliche Überprüfung der Pflanzenschutzmittel zuständig. Eine solche Aufstellung führe zu einer Machtkonzentration beim BLW, sagen die Umweltverbände Bird Life, Greenpeace, ProNatura und WWF. Ihre Forderung, den Zulassungsprozess neu zu organisieren stützen sie dabei auf einen Bericht des Beratungsunternehmens KPMG. Dieser kam zum Schluss, dass der Zulassungsprozess für Pestizide in der Schweiz intransparent sei und die zuständige Behörde über zu wenig Unabhängigkeit verfüge. Die Überprüfung der schon zugelassenen Wirkstoffe daure viel zu lange. Zudem müssten die Entscheidungsgrundlagen, die zu einer Zulassung von Pestiziden führen, transparenter und für Erkenntnisse aus dem Vollzug offen und zugänglich sein.
Patrik Peyer von Birdlife im Gespräch mit Kathrin Hiss:
Glitzer, Gold und Drama – Helä vo Burgdorf is back
Als Queen of Randomness wird sie bezeichnet mit Hang zu Glitzer, Gold und Drama. Random, also zufällig ist die Kunstfigur Helenka Romantickova aber keinesfalls, denn dahinter steckt die Berner Sängerin, Multiinstrumentalistin und Komikerin Helena Danis. 2015 sorgte Helenka auf Kleinkunstbühnen für Furore und wurde für den Swiss Comedy Award nominiert, obschon sie mit ihrem schrägen, subversiven und absurden Witz wohl kaum dem Durchschnittshumor von Herrn und Frau Schweizer entsprechen dürfte.
Sowieso sei Comedy alleine nie ihr Ansinnen gewesen, erzählt Helena Danis im Interview mit RaBe. Sie erzähle viel lieber Geschichten, in dem sie Musik dabei zu Hilfe nehme. So ist es naheliegen, dass nun das Album «Vocal Desaster» herausgekommen ist, das locker-flockigen Elektropop und eingängige Beats mit atmosphärischem Gesang und skurrilen Songtexten verknüpft. Da gibt es Hymnen an Blätterteiggebäcke und Medikamente zu hören, ebenso wie Atemübungen und Balladen an verstorbene Haustiere, oder um es mit Helenkas Worten auszudrücken: alles zwischen Gangsterrap und Morgenrock.
«Vocal Desaster» kommt zudem mit eigenem Gossip-Magazin daher. Dieses trägt, wie könnte es anders sein, den Titel «Helenka» und ist eine wunderbar schräge und trashige Persiflage auf die Regenbogenpresse. Darin enthalten sind unter anderem: Ein Detox-Rezept, das einen, falls man sich voller Energie fühle, schnell wieder auf den Boden der Tatsachen bringe. Ausserdem: Helenka-Tourneeplan fürs Jahr 2070, eine Hologram-World-Tour solls werden, ein Horoskop für alle, das 50 Jahre lang für jeden Tag gültig ist und natürlich Bilder von Helenka selber im Bett, in der Badewanne und mit dem Neuen an ihrer Seite. Edelkitsch? So was von. Der totale Trash? Völlig. Dilettantisch? Logo. Lustig? Sehr!
Helenka und Helena Danis im Interview bei RaBe mit Gisela Feuz: