Heute im Info: Wie das neue Labor in der Insel bei der Bekämpfung von Corona helfen könnte, mit welchen Forderung die Studierenden zum 100. Geburtstag ihres Verbandes an die Öffentlichkeit treten, und: ein Leben in der Schwebe – was es bedeutet mit Ausweis F in der Schweiz geduldet zu werden.
Neues Berner Sicherheitslabor forscht am Coronavirus
Am vergangenen Mittwoch nahm das neue Biosicherheitslabor der Stufe 3 des Instituts für Infektionskrankheiten (IFIK) auf dem Berner Inselareal den Betrieb auf.
In dem Labor werden fortan unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen Bakterien und Viren untersucht, die hoch ansteckend sind und für die es bislang keine Impfung oder Therapie gibt. «Mit dem neuen Labor verfügt Bern über eine topmoderne Infrastruktur und die international anerkannte Expertise des Instituts für Infektionskrankheiten (IFIK) der Universität Bern wird zusätzlich gestärkt», lässt sich Regierungsrat Christoph Ammann, Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektor des Kantons Bern, in einer Mitteilung zitieren.
Mit einer Fläche von 230 Quadratmetern gilt das neue Sicherheitslabor als eines der grössten und vereint schweizweit als einziges mit der Schutzstufe 3 sowohl Diagnostik und Forschung als auch Translation (interdisziplinäre Aktivitäten) unter einem Dach.
In erster Linie soll das Laboratorium dabei helfen, neue Impfstoffe, Medikamente und Therapien gegen hochansteckende Erreger, wie Tuberkulose, Sars oder das Denguevirus zu entwickeln. Aber auch Coronaviren sollen dort künftig untersucht werden können. Brisant dabei ist, dass es den Forschenden in Zukunft sogar möglich sein könnte, das derzeit grösste Geheimnis des Coronavirus zu lüften: nämlich dessen Lebensdauer.
100 Jahre VSS
Am 19. Juni 1920 schlossen sich verschiedene Studierendenschaften aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin zusammen zum VSS-UNES. Schon damals war dem Verband die Vertretung der Frauen und der internationale Austausch wichtig.
Ziel war es stets, die Interessen der Studierenden sowohl an der Uni als auch auf dem politischen Parkett zu vertreten – so seien heute zum Beispiel faire Stipendien und internationale Mobilität im Fokus des Engagements, wie Lea Schlenker, Co-Präsidentin des VSS im Interview erklärt.
Wie lange dauert «vorläufig»?
In unserem Radioblog spricht Deeqa Farah über ihr Schicksal, dass sie mit vielen Ausländer*innen hier in der Schweiz teilt: Ein Leben mit F-Ausweis.
F-Ausweise erhalten Menschen, die vorläufig in der Schweiz aufgenommen wurden. Das heisst, sie sind nicht als Flüchtlinge anerkannt, aber die Lage in ihrem Heimatland ist so prekär, dass eine Rückschaffung nicht menschenrechtskonform wäre. Sobald sich die Lage im Heimatland wieder entspannt, müssen Menschen mit F-Ausweis die Schweiz verlassen. Viele Ausländer*innen verbringen aber mit dem F-Ausweis ihr ganzes Leben in der Schweiz oder können nach vielen Jahren eine dauerhafte Aufenthaltsbewilligung beantragen. Deeqa Farah lebt mit ihrer Familie mit dem Status «vorläufig aufgenommene Ausländer» in der Stadt Bern und spricht über die Traurigkeit in einem provisorischen Leben.
