Heute im Info stellen wir den neuen Quartierladen mit Selfcheckout in der Lorraine vor und sprechen über den Klimawandel in den Bergen. Zudem geht es um Lösungsansätze für die Kunstbranche während der Corona-Krise. Den Podcast gibt es hier:
Der Quartierladen wird gerade neu erfunden
Quartierläden zu. Dies obwohl sie sich grundsätzlich eigentlich grosser Beliebtheit erfreuen. Mit einer neuen Geschäftsidee wollen die beiden Jugenfreunde Jürg Burri und Tom Winter dem Problem nun entgegenwirken und den Quartierladen nicht nur vor dem Aussterben bewahren, sondern gar im grossen Stil wieder populär machen. Mit ihrem Start-Up-Unternehmen «Rüedu» eröffneten sie vor kurzem im Wyleregg den ersten Quartierladen, der von A bis Z auf Selbstbedienung setzt und seine Kundinnen und Kunden ab diesem Herbst rund um die Uhr mit frischen und vor allem regionalen Produkten versorgen will. Bis Ende Jahr will das sechsköpfige Team von «Rüedu» bereits drei weitere Standorte eröffnen, in Form von sogenannten «Frische-Containern, die allesamt aus Fichtenholz gebaut und genau 18 Quadratmeter gross sein werden. Weil die Container unbemannt sind und keine hohen Mietpreise verursachen, spart das Unternehmen eine Menge Geld, das unter anderem für die faire Entlöhnung der Produzentinnen und Produzenten ausgegeben werden kann. Ziel des Start-Ups ist es, möglichst nachhaltig zu agieren, indem es frische und regionale Produkte, wie Obst, Gemüse, Brot und Käse, zurück in die Quartiere und somit direkt zum Konsumenten bringt. Darunter finden sich auch viele Bioprodukte und solche, die den Qualitätsansprüchen der grossen Detailhändler nicht genügen.
Mitgründer von „Rüedu“ Jürg Burri im Interview mit Info-Redaktor Salim Staubli:
Der Quartierladen im Wyleregg ist derzeit von 8:00 bis 20:00 geöffnet.
In ein paar Wochen können sich die Kundinnen und Kunden dann mit einer App auch ausserhalb dieser Öffnungszeiten Zutritt zum Geschäft verschaffen.
Die Folgen der Klimaerhitzung auf die Bergwelt
Wer öfters in die Berge geht, dem oder der dürfte es bereits aufgefallen sein: Der Klimawandel macht auch vor den Alpen nicht Halt. Im Gegenteil, die Bergwelt ist als besonders empfindlicher Lebensraum stark betroffen von steigenden Temperaturen. Bereits um knapp 2° ist in der Alpenregion die Durchschnittstemperatur im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter gestiegen. Als Folge davon schmelzen die Gletscher, Pflanzen- und Tierarten werden verdrängt, es kommt vermehrt zu Felsstürzen und zu Überschwemmungen. Doch weshalb reagiert gerade die Alpenregion so sensibel auf den Klimawandel?
Heike Demmel vom Radio Z in Nürnberg hat nachgefragt bei Tobias Hipp, er ist Umwelt- und Klimaexperte beim Deutschen Alpenverein.
Neue Formen der Kunst in Krisenzeiten
Der Lockdown in diesem Frühling hat vielen Branchen ziemlich zu schaffen gemacht, – so auch der Kunstbranche. Zahlreiche Austellungen und Projekte mussten kurzfristig abgesagt oder
langfristig verschoben werden. Für viele Kunstschaffende ein Desaster. Schliesslich sind Ausstellungen oftmals die einzige Möglichkeit für sie, um von der Öffentlichkeit überhaupt noch wahrgenommen zu werden. Doch Not macht bekanntlich erfinderisch. Deshalb entstanden im Zuge der Corona-Krise zahlreiche Kunstplattformen im digitalen Raum, die es Kunstschaffenden ermöglichen ihre Erzeugnisse aufs Web zu stellen, wo sie von den digitalen Besucher*innen betrachtet werden können.
Den Berner Künstlern Adrien Rihs und Stefan Maurer war das allerdings zu langweilig. Auf ihrer Online-Plattform «We-Art-It» können Internetbenutzer*innen nicht bloss Kunst betrachten, sondern selber aktiv an unterschiedlichen Kunstprojekten mitwirken. Von der Gestaltung eines Fotoessays, über die Inspiration zu Songs, bis hin zum Mitschreiben eines Wörterbuchs, bietet die Seite verschiedenste Möglichkeiten der Partizipation an. Viele der daran beteiligten Kunstschaffenden stellen zudem ein «Work in Progress» vor uns und posten immer wieder neue Einträge. Im Oktober 2021 sollen, die mithilfe des Publikums entstandenen Werke, dann im Rahmen einer Ausstellung in Bern präsentiert werden.
Mitkurator Adrian Rihs bei uns im Studio: