Heute im Info: Die 1000-Limite bei Veranstaltungen wird aufgehoben. Weshalb verschiedene Veranstalter dennoch nicht aufschnaufen können. Auch das Buskers Festival Bern musste abgesagt werden, wie geht es weiter? Und: Gratis mit dem öffentlichen Verkehr durch die Stadt Bern flitzen – das will die Partei der Arbeit PdA Bern ermöglichen.
Den Podcast zur Sendung gibt es hier:
Event- und Veranstaltungsbranche droht der Corona-Bakrott
Trotz der absehbaren Aufhebung der 1000er-Limite bei Veranstaltungen, befindet sich die Event- und Veranstaltungsbranche noch immer im absoluten Ausnahmezustand. Viel hat sich seit dem

Als Grossveranstaltungen noch erlaubt waren: Das Openair Frauenfeld im Jahr 2015. Bild: SkiMoon / wikicommons
Ende des Lockdowns noch nicht verändert. Strenge Schutzmassnahmen und strikte Regelungen von Seiten des Bundes erschweren das Organisieren von Veranstaltungen. Ausserdem sind viele Kunden der Branche nach wie vor ausgesprochen vorsichtig bei der Durchführung von Events und haben diese aufgrund der unsicheren Situation für das laufende Jahr bereits abgesagt.
Eine Umfrage des Verbands technischer Bühnen- und Veranstaltungsberufe (SVTB) unter Berufsleuten der Veranstaltungsbranche zeigt nun ein äusserst besorgniserregendes Resultat: Im Vergleich zur Vorjahresperiode mussten Firmen im 2020 bis jetzt Umsatzeinbussen von rund 60 Prozent in Kauf nehmen. Bei einigen von ihnen beläuft sich der Einbruch mittlerweile sogar auf bis zu 96 Prozent. Wie die Vertreter aus Musik, Sport und Messe, fordert nun auch der SVTB weitere unterstützende Sofortmassnahmen vom Bund. Präsident Jörg Gantenbein meint gegenüber Radio RaBe: «Die Lage im Event- und Veranstaltungsbereich ist auch mit Lockerungen nach wie vor sehr kritisch. Wir hoffen daher von den Behörden gehört zu werden um gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten und die Event- und Veranstaltungsbranche nicht endgültig dem „Corona-Bankrott“ auszuliefern.»
Buskers Festival soll nächstes Jahr stattfinden
Über 60’000 Menschen besuchen das Strassenfestival Buskers am jeweils letzten Wochenende der Sommerferien. Doch dieses Jahr mussten wie so viele Veranstaltungen auch diese abgesagt werden wegen der Corona Pandemie.
Eine Onlineveranstaltung kam von Anfang an nicht in Frage, so Christine Wyss Festivallleiterin und Co-Gründerin von Buskers Bern. Das Festival sei ein Kulturerlebnis zum hautnah dabei sein.
Zwar würde das Buskers Festival selbst ein Jahr Ausfall überleben, allerdings mache man sich bereits Sorgen um nächstes Jahr. Verschiedene Künstler und Künstlerinnen würden wohl wieder auftreten, allerdings habe man auch den Anspruch, aktuell zu sein und zudem würden nicht alle Kompanien die Corona-Krise überstehen. Deshalb hat die Organisation des Buskers entschieden, online Hutspenden für die Artisten und Artistinnen zu sammeln via Crowdfunding. Dies sei vorallem ein Zeichen der Solidarität und Wertschätzung gegenüber den Auftretenden.
Christine Wyss war bei uns im Studio und hat mit unserer Redaktorin Noëlle Grossenbacher über die Existenz des Buskers Bern und über die der Artisten und Artistinnen gesprochen.
Initiative für einen Gratis-ÖV in der Stadt Bern
Gratis mit dem öffentlichen Verkehr durch die Stadt Bern flitzen – das will die Partei der Arbeit PdA Bern gemeinsam mit der Kommunistischen Jugend Bern ermöglichen. Heute beginnen sie mit der Unterschriftensammlung für ihre Gratis-ÖV-Initiative.
Die Initiative will den öffentlichen Verkehr in der Stadt Bern künftig über Steuern finanzieren. Das ermögliche es, ökologische mit sozialen Zielen zu verbinden, indem im Gegensatz zu vielen anderen ökologischen Massnahmen vor allem die unteren Einkommensklassen entlastet würden.
Laut Gemeinderat würde dies eine Erhöhung des Steuerfusses um 10% mit sich bringen. Konkret hiesse das PdA, dass sich die Gemeindesteuer für Geringverdienende um rund 170 Franken, für Besserverdienende um rund 530 Franken erhöhen würde. Sprich, wer ein Einkommen unter 100 000 Franken erziele, spare mit dem Wegfall der Kosten für das Libero-Abo mehr ein als die zusätzlichen Steuern kosten würden.
Zudem gelte es zu bedenken, dass aktuell die ÖV-Nutzer*innen rund 64% der Kosten selber tragen, während die Strasseninfrastruktur für den privaten Automobilverkehr mehrheitlich von den Steuerzahlenden finanziert werde. „Wieso nicht beim öffentlichen Verkehr die gleichen Massstäbe anwenden und sehen, dass dies eigentlich die ökologischere Mobilitätsvariante ist?“ fragt Zora Schneider, PdA-Stadträtin und Mitglied der städtischen Energiekommission.