Heute im Info: Wie die Eidgenössische Kommission für Migration zur Begrenzungsinitiative steht, wie seltene Pflanzensorten vor dem Aussterben gerettet werden und welche sonderbaren Dinge auf einem Flohmarkt geschehen.
Die Eidgenössische Kommission für Migration stellt sich gegen die Begrenzungsinitiative
Zum wiederholten Mal will die Schweizerische Volkspartei SVP mit einer Volksinitiative die «unkontrollierte Massenzuwanderung» aus der EU stoppen. Bereits am 27. September wird über die Sogenannte „Begrenzungsinitiative“ abgestimmt. Die SVP will das Abkommen zur Personenfreizügigkeit künden, damit würden der Arbeitsmarkt, die Sozialwerke und die Infrastruktur entlastet. Der Bundesrat hat sich bereits gegen die Initiative entschieden. Die Eidgenössische Kommission für Migration (EKM) hat gestern ein Positionspapier zur Begrenzungsinitiative veröffentlicht. Die EKM ist eine ausserparlamentarische Kommission und berät den Bundesrat und die Verwaltung in Migrationsfragen. Sie lehnt die Begrenzungsinitiative klar ab. Durch die Kündigung der Personenfreizügigkeit würde der Wohlstand der Schweiz viel mehr gefährdet als geschützt. Ausserdem sei die Personenfreizügigkeit ein Mosaikstein der Bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und der EU. Diese erleichtern den Menschen nicht nur die grenzüberschreitende Mobilität, sondern auch Zugang zu Waren- und Dienstleistungsmärkten. Es gehe aber auch einfach darum, dass Migration und Vielfalt zur Schweiz gehörten. Um die Zukunft der Schweiz zu gestalten, müsse man weg kommen von „Wir“ und „Die Anderen“, so Sibylle Siegwart, Stellvertretende Geschäftsführerin der Eidgenössischen Kommission für Migration. Währenddessen wirbt die SVP immer dreister und ausländerfeindlicher für ihre Initiative.
Das Gespräch mit Sibylle Siegwart führte Noëlle Grossenbacher.

Die SVP Zürich wirbt mit einem Bild des Holocaust Denkmals in Berlin für die Begrenzungsinitiative und erntet einen Shitstorm (© Screenshot Twitter)
Wochenende der offenen Gärten
Coronabedingt haben dieses Jahr so viele Menschen gegärtnert wie schon lange nicht mehr. Immer mehr Gärtner*innen setzen dabei auf alte Sorten, die nicht nur gut schmecken und gut aussehen, sondern auch ein Stück Unabhängigkeit von den grossen Saatgutkonzernen versprechen. Häufig stammen die dafür benötigten Samen von der Stiftung ProSpecieRara, die an ihrem Hauptsitz in Basel Saatgut von über 1600 Gemüsesorten beherbergt. Rund 650 ehrenamtliche Sortenbetreuer*innen bauen diese Sorten regelmässig an, gewinnen neues Saatgut aus ihnen und schicken dieses wiederum an die Samenbibliothek zurück. So können sich die Sorten laufend an die sich ändernden Umweltbedingungen anpassen und bleiben erhalten. Das alte Handwerk des Samenbaus können sich die Sortenbetreuer*innen in Samenbaukursen aneignen, die regelmässig von ProSpecieRara angeboten werden.
13 Sortenerhalter*innen gewähren nun am Wochenende vom 22. & 23. August Einblick in ihre Gärten – drei davon befinden sich im Kanton Bern. So beispielsweise in Oeschenbach beim jüngsten Sortenbetreuer, Daniel Hess (17), der mit 14 Jahren schon den Samenbaukurs von ProSpecieRara besucht hat. Das Wochenende der offenen Samengärten findet im Rahmen der nationalen Aktion «Offener Garten» statt. Neben den 13 ProSpecieRara-Gärten öffnen zahlreiche weitere Gärten mit anderen Schwerpunkten dann ebenfalls ihre Tore.

Der ProSpecieRara-Garten von Annekäthi Nyffeler in Walliswil (BE) ist eine Augenweide. Als klassischer Bauerngarten mit Buchseinfassungen ziert er die Umgebung der Mühle aus dem 17. Jahrhundert
«Auf dem Flohmarkt»
Es ist Freitag und somit Zeit für unsere akustische Kolumne, den Radioblog. Heute stammt dieser von Lukas Tschopp, er ist Kinder- und Jugendbetreuer sowie freier Texter und Comiczeichner.