Sie sind aus Berns Stadtbild nicht wegzudenken, die roten Kästen von Bern Mobil, an denen Tickets für Bus und Tram gekauft werden können. Nun hat sich beim Berner Helvetiaplatz zu den roten Kollegen ein blauer dazugesellt. Wie es der Name bereits andeutet, ist das bevorzugte Metier des Autormaten nicht das Produzieren von Fahrscheinen, sondern dieser druckt kurze literarische Texte aus.
Nebst 30 Autor*innen jeglichen Alters aus der ganzen Schweiz – darunter etwa Nora Gomringer, Christoph Simon, Sibylle Aeberli, Jürg Halter, Tabea Steiner und Matto Kämpf – haben auch Schulklassen sowie die umliegenden Museen Text für insgesamt sechs verschiedenen Kategorien beigesteuert. Sobald man auf dem Touchscreen eine dieser Kategorie angewählt und 50 Rappen eingeworfen hat, druckt der Autormat nach dem Zufallsprinzip einen Text aus.
Der Erlös gehe an Writers in Exile, erklärt Benedikt Meyer, der zum Verein Buchowski gehört, welcher die Idee rund um den Autormaten ausgebrütet hat. Das Erfassen und Hinterlegen der Texte, so dass diese überhaupt auf ein Billet gedruckt werden können, sei per se kein Problem gewesen. Bloss einen Zufallsgenerator in einen Ticketautomaten einzubauen, habe der zuständigen Firma etwas Denkarbeit abverlangt.
Der Autormat steht noch bis November 2020 auf dem Berner Helvetiaplatz. RaBe hat ihn zusammen mit Benedikt Meyer getestet: