In den 1960er-Jahren war die Welt noch weniger globalisiert, reisen war weniger verbreitet und fremde Länder entsprechend wirklich noch fremd und exotisch. Diese längst vergangene Zeit spricht aus den Fotografien des Werner Schwarz.
Der 1918 geborene Werner Schwarz wuchs auf einem Bauernhof in Schliern bei Köniz auf und baute dort später eine alte Schreinerwerkstatt wieder auf, die er ab 1971 zu seinem Wohn- und Arbeitsort machte. Die Bilder, welche in seinem Atelier entstanden, sind in der Kunstwelt bekannt – weniger bekannt sind seine Fotografien. Ab den 1960er-Jahren reiste Werner Schwarz mit seiner Kamera fast ununterbrochen durch die Weltgeschichte und besuchte Länder wie Marokko, Grönland, Indonesien, England, China, Rumänien, Indien und Italien. Dabei traf Werner Schwarz auf Städte, die von Tourismus noch komplett unberührt waren und auf Menschen, die zum ersten Mal einem weissen Europäer begegneten. Schwarz sprach nur Berndeutsch, nichtsdestotrotz funktionierte die Kommunikation, das zumindest lässt die Intimität seiner Fotografien vermuten, eine Intimität, die nur entstehen kann, wenn gegenseitiges Vertrauen herrscht.
Zum ersten Mal zeigt das Berner Kornhausforum nun einen Querschnitt durch Werner Schwarz’ fotografisches Schaffen. Für seine Abschiedsausstellung hat Bernhard Giger, der per Ende Jahr in Pension geht, eineinhalb Jahre lang Diapositive im Archiv der Werner-Schwarz-Stiftung im Liebefeld gesichtet. Rund 200 dieser Bilder werden nun bis 17.10.20 im Kornhausforum ausgestellt.
Bernhard Giger über Werner Schwarz: