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Schweiz zum EU-Migrationspakt

In der heutigen Sendung bezieht die offizielle Schweiz Stellung zum neuen EU-Migrationspakt, wir besuchen das neue inklusive Restaurant Fabrique28 im Monbijou und enttabusieren das Tabuthema Masturbation. Den Podcast gibt’s hier:


 

Offizielle Schweiz begrüsst neuen EU-Migrationspakt

Camp Kara Tepe, Griechenland (Foto ©dunyacollective)

Die EU-Kommission hat kürzlich den neuen EU-Migrationspakt vorgestellt. Er entstand in der Einsicht, dass das Dublin-System, wonach in aller Regel der europäische Erstaufnahmestaat für die Geflüchteten zuständig ist, versagt hat. Länder an den EU-Aussengrenzen wie Griechenland oder Italien tragen derzeit eine ungleich höhere Verantwortung als ihre nördlichen Nachbarn.
Der neue Migrationspakt stützt sich auf 3 Säulen: Erstens sollen die EU-Aussengrenzen möglichst komplett abgedichtet werden. Zweitens sollen effiziente und schnelle Asylverfahren bereits an der EU-Aussengrenze abgewickelt werden und drittens sollen Geflüchtete gerechter auf die EU-Staaten verteilt werden. Hier kam die EU-Kommission den osteuropäischen Ländern wie Polen oder Ungarn entgegen, welche sich grundsätzlich gegen jegliche Neuverteilung der Geflüchteten wehrten. Künftig sollen die EU-Staaten entscheiden können, ob sie Geflüchtete aufnehmen oder so genannte «Rückführungs-Patenschaften» übernehmen, sprich dabei helfen, Geflüchtete auszuschaffen.

Die Kritik am neuen EU-Migrationspakt liess nicht lange auf sich warten: Migrationsorganisationen verurteilen den Plan als menschenverachtend, die osteuropäischen Staaten lehnen den Plan kategorisch ab und aus Frankreich, Deutschland und Italien kam höchst verhaltener Zuspruch.
Die Schweiz als Mitglied des Schengen/Dublin-Abkommens wäre ebenfalls Teil neuen EU-Migrationspaktes. Laut Staatssekretariat für Migration SEM begrüsst die Schweiz die Stossrichtung der eingeschlagenen Reform: «Europa braucht ein gerechtes und krisenfestes Migrationssystem». Derzeit werde genau analysiert, welche Aspekte für die Schweiz rechtlich verbindlich seien.
Das SEM begrüsst, dass die EU-Staaten damit neu die Möglichkeit erhalten sollen, in der Migrations- und Flüchtlingspolitik verschiedene Aufgaben zu übernehmen.

Zudem zeigt es sich erfreut, dass einige langjährige Forderungen der Schweiz in das Strategiepapier eingeflossen sind, wie beispielsweise schnelle, erste Abklärungen an den Schengen-Aussengrenzen sowie ein wirksamer Aussengrenzschutz. Die Gefahr, dass bei schnellen ersten Abklärungen oft die Zeit fehlt, die Fluchthintergründe gründlich abzuklären und somit auch die Fehlerquote ansteige, sieht das SEM nicht.  Auch die Asylsuchenden hätten ein Interesse an einem schnellen Entscheid. Beim wirksamen Aussengrenzschutz erachtet das SEM den Kampf gegen illegale Migration als prioritär. Das europäische Migrationssystem könne nur dann funktionieren, wenn es nicht für irreguläre Migration ausgenutzt werde, so das SEM.


 

Neues inklusives Restaurant im Monbijouquartier

Inklusiv, vielfaltsfördernd und mit Herzblut: Dafür steht die «Fabrique28», welche am Montag, 12. Oktober ihre Türen an der Monbijoustrasse 28 öffnet. Die Non-Profit Organisation Blindspot lanciert damit bereits den zweiten inklusiven Gastronomiebetrieb in Bern unter ihrem ganzheitlichen Arbeitsinklusionsprojekt Labor Inklusion. Unter diesem Projekt hat die Non-Profit Organisation schon im Jahr 2016 das Provisorium46 in der Länggasse geöffnet, wo seit vier Jahren Menschen mit und ohne Beeinträchtigung Seite an Seite gemeinsam arbeiten.

Die «Fabrique28» im Monbijouquartier will vor allem mit einem breiten kulinarischen Angebot und viel Sitzmöglichkeiten überzeugen. Künftig sollen in dem Restaurant, das zugleich auch eine Mensa und eine Bar ist, bis zu 140 Personen Platz haben. Damit wäre das Restaurant eines der grössten in der Stadt Bern. Ebenso wie im Provisorium im Länggassquartier, setzt die Organisation Blindspot auch an seinem neuen Standort ganzheitlich auf Inklusion. «Es geht darum, dass Menschen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe zusammenarbeiten können und in ihren individuellen Fähigkeiten und Stärken gefördert werden», betont Geschäftsleiter Jonas Staub im Gespräch mit Radio RaBe. Abgesehen vom Inklusionskonzept unterscheidet sich die Fabrique28 jedoch ausgesprochen stark vom ersten Standort in der Länggasse. Der gesamte Gastrobetrieb ist im 20er-Jahre Industrie-Designstil eingerichtet, mit dem Ziel ein inspirierendes Ambiente von Morgens bis Abends zu schaffen.
Trotz der unsicheren wirtschaftlichen Lage will Geschäftsleiter Jonas Staub an der bisherigen Wachstumsstrategie seiner Inklusions-Organisation festhalten. Denn gerade in Krisenzeiten würden Menschen mit Beeinträchtigung gerne vergessen gehen.


 

Tabuthema Masturbation

In den letzten Jahrzehnten sind viele Tabus rund um das Thema Sexualität gefallen. Doch beim Thema Selbstbefriedigung tun sich sehr viele Menschen, insbesondere Frauen immer noch schwer. Dabei masturbieren laut einer Studie der Universität Bern rund 95% der Personen regelmäßig.
Das Jugendnetzwerk der Organisation «Sexuelle Gesundheit Schweiz» sagt dem Tabuthema Masturbation nun den Kampf an. Mit einer Kampagne wollen sie darauf hinweisen, dass es normal ist, es sich hin und wieder selbst zu machen. Dazu haben sie auf sozialen Netzwerken ein Video veröffentlicht, worin Selbstbefriedigung mit Zähneputzen verglichen wird. Beide seien alltäglich und weit verbreitet, nur mache Masturbation bedeutend mehr Spass. Die Kampagne, welche vor allem Jugendliche ansprechen soll, sei jedoch nur ein erster Schritt. Es bleibe noch viel zu tun, damit auch das Tabu rund ums Thema Masturbation falle, darunter insbesondere ein Umdenken im Sexualkundeunterricht an den Schulen.