Die «Klimagerechtigkeit Basel» verlangt kantonale Klimaneutralität bis 2030, in der Schweizer Start-Up-Szene werden weibliche Vorbilder gefördert und in den USA sollen Waffen beim Urnengang zur Wahl des Präsidenten verboten werden. Dies und mehr gibts in der heutigen Infosendung zu hören:
Netto Null in Basel bis 2030?
Der Verein «Klimagerechtigkeit Basel» hat vergangenen Freitag eine Initiative eingereicht. Diese fordert, dass der Kanton Basel-Stadt bis ins Jahr 2030 klimaneutral sein muss. Das heisst, dass Basel bis dann unter dem Strich keine Treibhausgasemissionen mehr ausstossen soll. Die Initiative schlage bewusst keine konkreten Massnahmen vor, so Sarah Wyss, Mitglied des Initiativkomitees. «Es ist die Aufgabe des Parlamentes und des Regierungsrates, diese Massnahmen zu definieren und Gesetze anzupassen.»
Basel sei bereits jetzt Vorreiterin in Sachen Klimaschutz. Die Stadt rief Anfang 2019 als erste in der Schweiz den Klimanotstand aus. Dieser hat vor allem eine Signalwirkung. Mit der Initiative soll nun eine konkrete Strategie für die kommenden Jahre und Jahrzehnte folgen. «Auch andere Kantone können von unserer Initiative profitieren», so Wyss. Konkrete Massnahmen könnten zum Beispiel auch vom Kanton Bern übernommen werden. «Es kann sehr wertvoll sein, wenn gewisse Erfahrungen schon gemacht wurden und die Wirksamkeit derer bereits belegt ist.»
Sarah Wyss im Interview mit RaBe:
Schweizer Startup-Szene braucht mehr weibliche Vorbilder
Frauen sind in der Schweizer Innovations- und Startup-Szene nach wie vor eine Minderheit. Der Anteil männlicher Unternehmensgründer ist hierzulande mehr als doppelt so hoch wie der Anteil Gründerinnen.
Eine Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW hat nun untersucht, welche Faktoren die Gründungsbereitschaft von Frauen beeinflussen. Anhand der Ergebnisse haben die Autorinnen und Autoren der Studie Massnahmen formuliert, um Unterstützungsprogramme für Frauen attraktiver zu gestalten und die Gründungsbereitschaft von Unternehmerinnen positiv zu beeinflussen.
Neben dem Ausbau von Angeboten, die sich explizit an Frauen richten, sollten bestehende Programme vor allem mehr Frauen in die Leitung und die Durchführung miteinbeziehen. «So nehmen erfolgreiche Gründerinnen und Unternehmerinnen eine Vorbildfunktion ein – auch an Hochschulen, in Weiterbildungen und in den Medien», sagt Rolf Meyer, Professor für Unternehmensführung an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Mitautor der Studie. Im Gespräch mit Radio RaBe erklärt er zunächst, weshalb sich Frauen nach wie vor schwer damit tun, ein eigenes Startup zu gründen:
Menschenrechtsorganisationen fordern Waffenverbot in US-Wahllokalen
Am 3. November stehen in den USA die Präsidentschaftswahlen an. Wie immer steht es der Bevölkerung offen, für die persönliche Stimmabgabe an diesem Tag ein Wahllokal aufzusuchen. Doch gerade für Schwarze und Latinx sowie weitere Bevölkerungsgruppen und Wählerschaften ist dieses Unterfangen so gefährlich wie noch nie zuvor.
Ausgelöst durch die Corona-Krise, die hohe Arbeitslosigkeit und den zunehmenden Rassismus, herrscht in den USA derzeit ein enorm hohes Gewaltpotential. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International befürchtet daher, dass es am Wahltag zu massiven Unruhen kommen könnte. In einem eindringlichen Appell fordert sie deswegen die US-Bundesstaaten dazu auf, rund um die Wahllokale ein generelles Waffenverbot zu verhängen.
Es klingt für Europäer*innen womöglich absurd: Während Polizeibeamte einen Mindestabstand von 30 Meter einhalten müssen, dürfen Privatpersonen mit der Waffe an die Urne gehen. In Anbetracht des historischen Anstiegs von Schusswaffenverkäufen in den USA ist dies ein erstzunehmendes Sicherheitsrisiko. Amnesty International befürchtet zudem, dass es bereits vor den Wahllokalen zu Einschüchterungsversuchen kommen könnte. Von wem genau diese Einschüchterungsversuche ausgehen, erklärt Beat Gerber von Amnesty Schweiz im Gespräch mit Radio RaBe: