Weshalb werden Umweltaktivist*innen immer häufiger Opfer von schweren Gewaltverbrechen? Und was lässt sich tun wenn der Corona-Blues mal wieder überhand nimmt? Diese und weitere Fragen klären wir im heutigen Info.
Podcast der ganzen Sendung:
Zunehmende Gewaltverbrechen an Umweltaktivist*innen
Je weiter der Klimawandel fortschreitet, desto mehr werden Menschen, die die Umweltzerstörung zu bremsen versuchen, bedroht. Viele bezahlen ihr Engagement gar mit dem Leben. Nach Angaben der NGO Global Witness wurden im vergangenen Jahr weltweit 212 Umweltverteidiger*innen getötet – eine Rekordzahl. Kolumbien, die Philippinen, Brasilien, Mexiko, Honduras und Guatemala stehen an der Spitze dieser düsteren Bilanz.
Mehr als zwei Drittel aller Fälle registrierte Global Witness in Lateinamerika. Aber auch im EU-Land Rumänien wurden im vergangenen Jahr zwei Umweltaktivisten getötet, die sich gegen die illegale Abholzung der letzten Urwälder Europas engagiert hatten. Die Organisation geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl der getöteten Umweltschützer noch deutlich höher liegt, weil viele Fälle vertuscht oder nicht angezeigt werden.
Im Durchschnitt werden seit Dezember 2015, als das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet wurde, jede Woche vier Aktivist*innen getötet. Viele andere werden durch Übergriffe, sexuelle Gewalt, Morddrohungen, willkürliche Verhaftungen und unfaire Gerichtsverfahren zum Schweigen gebracht. «Vor allem indigene Aktivist*innen zahlen einen hohen Preis für ihr Engagement», betont Katleen de Beukeleer vom Verein ACAT Schweiz. Oft seien es Staaten, die für Menschenrechtsverstösse an Umweltaktivist*innen verantwortlich sind. «Entweder verletzen sie aktiv die Menschenrechtskonventionen, die sie unterschrieben haben, oder sie unterlassen es, die Täter*innen zu ermitteln und vor Gericht zu stellen.»
Laut ACAT Schweiz gibt es aber auch zahlreiche Unternehmen, die sich Menschenrechtsverstösse zu Schulden kommen lassen. Katleen de Beukeleer nimmt dabei vorallem Rohstoffkonzernen in die Verantwortung: « Nebst Beschwerden gegen den Staat und seine Beamten müssen deshalb auch rechtliche Schritte gegen Unternehmen angestrebt werden. Dies ist besonders wichtig in Ländern, in denen das Justizsystem schwach, ineffizient oder korrupt ist.» Solche Klagen gegen Unternehmen können laut de Beukeleer strafrechtlicher Art (mit dem Ziel einer strafrechtlichen Verurteilung des Unternehmens oder seiner Manager) oder zivilrechtlicher Art sein (Anspruch der Opfer auf Entschädigung). Letztere Option wird dem Schweizer Volk mit der Konzernverantwortungsinitiative vorgeschlagen, über die es am 29. November abstimmen wird.
Psychische Gesundheit in Zeiten von Corona
Es ist kalt, es ist November, die Tage sind kurz. Und als wäre das nicht schon genug, ist auch Corona. Da kann man schon mal genug von allem haben: die Corona-Epidemie bereitet den Schweizerinnen und Schweizern grosse Sorge, das zeigt auch das Sorgenbarometer der Credit Suisse.
Dagegen will die Plattform dureschnufe.ch helfen. Das ist eine Initiative, die von vielen verschiedenen Verbänden für psychische Gesundheit getragen wird. Auf der Plattform finden sich Tipps und Tricks, wie man die Coronakrise heiter überstehen kann.
Sarah Heinzmann hat mit Ronia Schiftan von dureschnufe.ch ein paar von diesen Tipps unter die Lupe genommen.