Der Heavy Metal und die Religion sind wie ein altes Ehepaar: Sie können nicht wirklich miteinander, aber noch viel weniger ohneeinander. Jörg Scheller, Professor der Kunstgeschichte an der Zürcher Hochschule der Künste und Verfasser des Buches «Metalmorphosen – die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal» stellt gar die These auf, dass die Religion ohne Heavy Metal aufs Abstellgleis geraten würde. «Auch wenn Heavy Metal per se religionskritisch oder gar –feindlich ist, so bedient er sich doch ausgiebig bei der religiösen Bilderwelt und Symbolik und sorgt so dafür, dass diese nicht vergessen gehen.»
Im Interview mit RaBe spricht Scheller über die Parallelen von Metals Fans und religiösen Bewegungen und zollt dem Heavy Metal viel Romantik zu:
In «Metalmorphosen» beschreibt Jörg Scheller die Entwicklungen des Heavy Metal seit dessen Entstehung vor rund 50 Jahren. Dabei lotet er unterschiedliche stilistische Strömungen und Trends aus, zeigt Parallelen und Unterschiede zu Punk und Hip Hop auf, fragt nach dem Verhältnis von Metal und Politik bzw. Metal und Gender, versammelt Interviews mit Szenengrössen wie etwa Sabina Classen (Holy Moses) und Mille Petrozza (Kreator) und liefert musiktheoretische Anlaysen zu einzelnen Songs.
Es ist eine lehrreiche und unterhaltsame akademische Abhandlung, die Scheller dem Heavy Metal gewidmet hat, diesem «eskapistischen Budenzauber auf dem Jahrmarkt der Rockmusik», wie ihn der Autor selber nennt.
Jörg Scheller über den durchschnittlichen Metal-Fan, ….
…. die Unterschiede von Metal und Punk….
… und warum die Kirche an schwarzen Schäfchen interessiert ist.