Heute im Info: Warum die Berner Gastroszene zum Streik aufruft, wie Pflegende besser mit starken Gefühlen bei ihrer Tätigkeit umgehen können und eine fantasievolle Geschichte, die sich in einem Tram zugetragen hat:
Gastrostreik
Eine der Branchen, die am härtesten von Coronamassnahmen betroffen ist, ist die Gastronomie. Fast wöchentlich ändern sich die behördlichen Vorgaben, wie ein Restaurant, eine Bar oder ein Café noch Gäste empfangen darf.
Viele Betriebe haben sich seit dem Frühling kreative Sicherheitskonzepte überlegt oder ihr Programm gleich komplett auf den Kopf gestellt. Lange war die Bereitschaft da, sich den Gegebenheiten anzupassen. Nun scheint die Geduld vieler jedoch am Ende. Vor rund zwei Wochen beschloss der Berner Regierungsrat eine Sperrstunde um 21 Uhr, sowie eine Beschränkung auf 50 Personen. Für die meisten Betriebe sei es so nicht möglich, rentabel zu wirtschaften, erklärt Diego Dahinden vom Kollektiv Gastrostreik. «Wir fordern entweder die Schliessung der Gastrobetriebe oder sinnvolle Massnahmen, wie wir noch funktionieren können. Falls die Behörden eine komplette Schliessung wollen, so fordern wir für diese Zeit eine Ausfallentschädigung analog zur Kulturbranche oder – wie in Deutschland – eine Fixkosten-Deckung, damit die Gastrobetriebe diese Winter überleben.»
Morgen Samstag um 15 Uhr findet auf dem Bahnhofsplatz eine Demo statt, getragen von über 106 Gastrobetrieben aus der Stadt und Region Bern. Politische Kundgebungen sind explizit von der Personenanzahl-Beschränkung des Bundes ausgenommen.
Tabuthema «Starke Gefühle» in der Pflege
Sei es in der Sozialen Arbeit, in Pflegeberufen oder der privaten Sorgetätigkeit: Im zwischenmenschlichen Kontakt sind Empfindungen, die durch den Körper des Gegenübers ausgelöst werden, tabubehaftet. Ein fremder Körper wird zuweilen als angenehm oder unangenehm empfunden, was starke Gefühle wie Begehren, Scham oder Ekel auslösen kann. Bei sorgeleistenden Personen können diese Gefühle grosse Verunsicherungen auslösen. Mit ein Grund, weshalb nur selten darüber gesprochen wird.
Im Rahmen einer öffentlichen Tagung will sich die Berner Fachhochschule (BFH) für soziale Arbeit nun intensiver mit dem Tabuthema auseinandersetzen. Ziel ist es, die «starken Gefühle» aus dem Bereich des Unsagbaren herauszuholen, sie zu thematisieren und bewältigbar zu machen. Referierende aus Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit geben dazu Einblick in den Umgang mit starken Gefühlen in unterschiedlichen Kontexten.
Im Gespräch mit RaBe erklärt Stefanie Duttweiler, Professorin an der BFH, zunächst wie sich «starke Gefühle» überhaupt definieren lassen:
Die öffentliche Tagung «Starke Gefühle» findet am 16. Januar 2021 im Berner Generationenhaus statt. Weitere Infos gibt’s hier
«Die Schlagzeugschläger»
Es ist Freitag und somit Zeit für unsere akustische Kolumne, den Radioblog. Heute stammt dieser von Lukas Tschopp, er ist Kinder- und Jugendbetreuer sowie freier Texter und Comiczeichner. Er liest eine Geschichte, die sich in einem Tram zugetragen hat…
Simon Birnbaum © Lukas Tschopp