Seit bald 10 Jahren tobt in Syrien ein Krieg, wobei es nicht einfach ist, den Überblick zu behalten. Die Fronten verschieben sich immer wieder, auch haben viele andere Länder ihre Finger im Spiel. So wird der Machthaber Baschar al-Assad unter anderem von Russland und dem Iran unterstützt. Die Türkei hingegen unterstützt islamistische Rebellengruppen. Dazu kommen die demokratischen Kräfte der Kurd*innen, die Freie Syrische Armee und verschiedene Splittergruppierungen.
Schauplatz des Kriegs ist ein Land, das einmal über 20 Millionen Einwohner*innen zählte. Das Bildungssystem in Syrien liegt am Boden. «Wir stehen im Moment vor einer verlorenen Generation, das ist sehr gefährlich für die Zukunft. Minderjährige können einfacher von radikalen Gruppierungen rekrutiert werden. Man hätte schon lange handeln müssen, aber die ganze Welt hat in diesem Konflikt weggeschaut», sagt Ashti Amir, er ist Mitinitiator der Organisation Syriaid mit Sitz in Bern.
Ausserdem sei die Gesundheitsversorgung in vielen Teilen des Landes zerstört – und nun komme der Winter und Corona wüte praktisch ungebremst. «Was in Syrien gerade passiert, wird kaum in den Medien behandelt, man bekommt viel zu wenig mit. Aber von Kontakten vor Ort weiss ich: Die Situation ist sehr schlimm», so Amir im Interview mit RaBe.