Die ganze Welt hat mit dem Corona-Virus zu kämpfen, doch nicht alle Länder kämpfen unter den gleichen Bedingungen. Zum Beispiel Kuba: Seit 1959 sozialistisch geführt und deswegen seit über 60 Jahren mit einem Wirtschaftsembargo belegt. Damit soll das Land so sehr unter Druck gesetzt werden, dass die Bevölkerung die Regierung stürzt.
Doch trotz Versorgungsengpässen – zum Beispiel bei Medikamenten und Coronatests – gibt es auf der Karibikinsel 50 Mal weniger Todesfälle als in der Schweiz, und das bei 11 Millionen Einwohner*innen. Ausserdem schickt Kuba regelmässig Ärzt*innen-Teams ins Ausland um andere Länder bei der Aufrechterhaltung ihrer Gesundheitssysteme zu unterstützten.
«Basis für den erfolgreichen Kampf gegen das Virus in Kuba ist der Stellenwert, den die Gesundheit, das Gesundheitssystem im Land einnimmt. In der kubanischen Verfassung ist die Gesundheit als ein Grundrecht definiert und keine Ware, die wie bei uns gehandelt werden kann», erklärt Raffaele Malinverni von MediCuba-Suisse.
Zudem arbeite das sozialistisch organisierte Land nun daran, selbst zwei Impfstoffe auf den Markt zu bringen, diese stünden bereits kurz vor der Zulassung. «Die Idee der Kubaner*innen ist dabei nicht, die Vakzine der Pharmakonzerne zu konkurrenzieren. Ihre Idee ist, einen Impfstoff günstig oder gratis in Lateinamerika und in Afrika zur Verfügung zu stellen», so der emeritierte Medizinprofessor im Interview mit RaBe. Denn schliesslich sei noch überhaupt nicht klar, ob auch wirtschaftlich schwächere Länder Zugang bekämen zu den Impfstoffen von Pfizer, Moderna und co.