Wer kennt es nicht, das Monster mit den vielen Narben im Gesicht und den Schrauben am Hals: Frankensteins Monster.
Als die junge Engländerin Mary Shelley 1818 ihren Briefroman rund um den Schweizer Wissenschaftler Viktor Frankenstein veröffentlichte, dürfte sie kaum geahnt haben, dass dessen Name rund 200 Jahre später immer noch ein Begriff sein dürfte. Tatsächlich gilt die Gruselgeschichte heute als einer der bedeutendsten britischen Romane und hatte grossen Einfluss auf die Populärkultur.
In Shelleys Roman entdeckt Viktor Frankenstein während seines Studiums die Formel allen Lebens. Aus Leichenteilen näht er ein künstliches Wesen zusammen, dem er mit einem Stromstoss Leben einhaucht. Aus Schreck über die Hässlichkeit seiner Schöpfung überlässt Frankenstein das Wesen dann sich selber, worauf dieses zu morden beginnt.
«Shelley war die erste, welche die Idee formuliert, tote Materie zum Leben zu erwecken. Damit war sie Vorreiterin der ganzen Science-Fiction- und Zombie-Bewegung», sagt die Berner Theaterschaffende Gisela Nyfeler. Für ihr Stück «Auf dem Sofa mit Viktor Frankenstein» hat sich Nyfeler eingehend mit dem Mythos auseinandergesetzt. Sie lässt den Wissenschaftler Frankenstein in einer Radioshow auftreten, wo er Auskunft gibt über seine Schöpfung.
Ursprünglich hätte es ein Bühnenstück werden sollen – nun wird «Auf dem Sofa mit Viktor Frankenstein» als Live-Hörspiel umgesetzt, das Zuhause in den Stuben via Stream mitverfolgt werden kann. An insgesamt sieben Vorstellungen sprechen und performen Manuel Kühne und Sibylle Mumenthalter live hinter ihren Mikrofonen, wobei Kevin Schneeberger Geräusche und Musik beisteuert. Die Live-Situation sei zentral, sagt Gisela Nyfeler. «Das ist ähnlich wie bei einem Skirennen, da schaut man auch lieber das eigentliche Rennen und nicht die Wiederholung. Der Live-Nervenkitzel, der für die Schauspielenden entsteht, überträgt sich zudem auch aufs Publikum. Man kann mitfiebern, ob alles klappt oder ob was in die Hosen geht.»
Spieldaten Live-Hörspiel «Auf dem Sofa mit Viktor Frankenstein»: Première 05. Februar 20.00 Uhr, weitere Vorstellungen: 6./7./13. Februar jeweils um 18 und 20 Uhr, Tickets gibts hier