Heute berichten wir im RaBe-Info über die mutmasslichen Angriffe der türkischen Armee auf Zivilist*innen, wir besuchen eine Ausstellung im Turm eines Schlosses und fahren mit dem Velo in ein transzendentales Abenteuer…
Nach Bombenangriff fordert kurdisches Geflüchtetencamp internationale Unterstützung
Das Geflüchtetencamp Maxmur in Südkurdistan wurde vergangenes Wochenende erneut von der türkischen Armee angegriffen. Nun fordert der Rat des Geflüchtetencamps internationale Unterstützung. Die NATO als «Wertegemeinschaft freier demokratischen Staaten» solle anerkennen, dass die Türkei Zivilist*innen bombardiert, so der Rat.
Das selbstverwaltete Camp in Südkurdistan, im Norden des Iraks, wird immer wieder von Luftwaffen der Türkei angegriffen. Laut Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums richten sich die Angriffe gegen Ziele der Arbeiterpartei Kurdistans PKK. Das kurdische, selbstverwaltete, basisdemokratische Camp 200 km südlich der irakisch-türkischen Grenze, wird von rund 12 000 Menschen bewohnt. Sie sind aus der Türkei geflüchtet, weil sie als Kurd*innen verfolgt wurden. Maxmur orientiert sich an den Strukturen der autonomen Administration Rojava.
Radio Dreyeckland in Freiburg hat mit Kay von der Kurdistan Solidaritätsaktion Freiburg über die dringenden Forderungen der Kurd*innen in Maxmur gesprochen.
Fotopoesie im Schloss Holligen
Das Schloss Holligen gleich beim Loryplatz dürfte vielen Berner*innen nicht bekannt sein, liegt es doch gut abgeschirmt hinter grossen Bäumen und Sträuchern. Nun tut sich aber was im schmucken Bau aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts: Das Kuratorenteam Simon Haller und Rodja Galli von Expoforum bespielen den Turm von Schloss Holligen mit Ausstellungen. Den Auftakt macht dabei der Berner Fotograf Rob Lewis mit «Home over time». Er habe quasi die gängige Aussicht umgedreht, sagt Lewis und nicht ins Tal geblickt, sondern sich die Felswände ganz genau angeschaut. Dabei ist er dem Fels mit seiner Kamera so nahe auf den steinigen Leib gerückt, dass auf den neun Bildern nun dessen Strukturen, Spalten und Furchen sichtbar werden.
Zu jeder der 1.5 Meter hohen Fotografien gehören auch ein Kurzgedicht aus der Feder des Berner Autors Jürg Halter. «Ich mag es, in Kollaborationen und interdisziplinär zu arbeiten, weil ich selber ja limitiert bin und ’nur‘ Bilder kann», erzählt Rob Lewis. Halters Sprachminiaturen wurden mit einem Steinpigment auf Glasscheiben gesiebdruckt, welche dann vor Lewis’ Bilder gehängt wurden. Je nach Position des Betrachtenden und Einfall des Sonnenlichts kommen Halters Verse zum Vorschein oder verschwinden. In Kombination mit Lewis’ Bildern ergibt sich daraus ein wundersam poetisches Ganzes.
Rob Lewis im Interview mit RaBe:
«Home over Time» im Turm Schloss Holligen, jeweils Do/Fr 16–21 Uhr, Sa/So 13.30–17Uhr. Donnerstags gibst Barbetreib und die Möglichkeit, sich micht den Kunstschaffenden auszutauschen. Finissage mit Konzert von Mich Gerber: 27. Juni.


Eine Reise ins… Ja wohin eigentlich?
Es ist Freitag und somit Zeit für unsere akustische Kolumne, den Radioblog. Heute begleiten wir den RaBen Tomtom auf einen transzendentalen Trip. Oder ist es vielleicht ein kruder, unerwarteter Kulturtipp?