Totenköpfe in allen Farben und Formen, kunstvoll verzierte Altäre und gesellige Festmähler auf dem Friedhof. Am «Día de muertos», am Tag der Toten gedenkt Mexiko den Verstorbenen, nicht in Trauer und Trübsal, sondern mit Freude und einem grossen Fest.
In den Nächten vom 1. und 2. November kehren die Seelen der Verstorbenen auf die Erde zurück. Mit göttlicher Erlaubnis dürfen sie diese Nächte bei ihren Lieben verweilen. Es gibt Prozessionen und Festzüge auf Mexikos Strassen, bepackt mit Blumen, Kerzen und Körben voller Essen besuchen die Menschen die Gräber ihrer Verwandten und schmücken Altäre für die Speisen und Opfergaben. In diesen Tagen ist das Zusammenleben mit dem Bild des Todes allumfassend.
Zum 75. Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Mexiko ist der «Día de muertos» im Rahmen einer Themenwoche vom 27. – 31. Oktober 2021 im Bernischen Historischen Museum zu Gast. Gezeigt werden unter anderem Werke des mexikanischen Künstlers Humberto Spíndola, Spezialist für das traditionelle Papier-Kunsthandwerk rund um den Tag der Toten.
Seit 40 Jahren beschäftigt sich der bildende Künstler mit diesen Feierlichkeiten, er entwirft und gestaltet Altäre und Papierschmuck, welche bereits in den verschiedensten Museen in Mexiko und weltweit gezeigt wurden.
Nach Bern bringt Spíndola einen ganz speziellen Altar, welchen er vor einigen Jahren für eine Ausstellung in London mit Werken der berühmten mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo gestaltet hatte. Kahlo und ihren Freund*innen ist der Altar denn auch gewidmet.
«Da der Altar gemeinsam mit wertvollen Gemälden in einem Raum ist, wäre es nicht möglich gewesen, eine normale Opfergabe zu präsentieren mit echten Blumen und Lebensmitteln. Der Altar, den ich mitbringe ist hingegen kompatibel, weil die Opfergaben alle aus Papier gestaltet sind», so Spíndola.
Während der Themenwoche im Historischen Museum gibt Humberto Spíndola zudem zwei Workshops zum traditionellen, mexikanischen Papier-Kunsthandwerk.