Corona hinterlässt seine Spuren auch in der Arbeitswelt. Zu diesem Schluss kommt der heute veröffentlichte Barometer Gute Arbeit von TravailSuisse. Der Dachverband der Arbeitnehmenden zeichnet darin ein differenziertes Bild von den Entwicklungen in den letzten 12 Monaten.
Der Stress sei auf einem Allzeithoch, so das Fazit. Fast 45 Prozent aller Arbeitnehmenden würden sich durch ihre Arbeit häufig gestresst fühlen. Zudem habe sich die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verschärft. «In Berufen, in denen Frauen übervertreten sind, sind die Pandemiefolgen auch negativer. Wir denken da zum Beispiel an das Gesundheitswesen oder an die Gastronomie», so Adrian Wüthrich, Präsident von TravailSuisse.
Verbesserung habe es hingegen beim sogenannten Präsentismus gegeben, also dass sich Arbeitnehmende seltener zur Arbeit zwingen trotz Krankheit. Zudem sei der Optimismus grösser, was die Stellensuche angeht, sagt Wüthrich: «Die Befragten haben die Einschätzung, dass wenn sie jetzt ihren Job verlieren würden, sie leichter eine neue Stelle finden könnten». Er erklärt sich diese Zuversicht mit der prosperierenden Wirtschaft.
Was das Home Office angeht, brauche es nun neue Regelungen im Arbeitsgesetz, so TravailSuisse. Die Arbeitnehmenden sollen ein «Recht auf Nichterreichbarkeit» erhalten und der Anteil des Home Office soll auf die Hälfte des Arbeitspensums beschränkt sein.
Das ganze Interview mit dem Präsidenten von TravailSuisse:
