In der Performance «Force of Attraction», die am Freitagabend 12. November im Schlachthaus Theater Bern Premiere feiert, untersucht Cynthia González den Waffenfanatismus in den USA und der Schweiz. Cynthia González ist aufgewachsen im US-Bundesstaat Florida und lebt seit mehreren Jahren in Bern. Die Idee zur Performance hatte die Tänzerin und Performerin vor ungefähr drei Jahren während Donald Trumps Präsidentschaft. Sie habe es Horror gefunden, in der Schweiz zu sein und zu wissen, dass ihre eigene Familie Trump-Anhänger*innen sind, so González: «Und ich habe mal wieder gemerkt, dass ich meine Schwestern nicht verstehe, und sie mich auch nicht.» «Force of Attraction» ist ein persönliches Stück, darin enthalten sind mehrere Szenen aus Cynthia González‘ Biografie. Kunst sei immer auch ein bisschen Therapie, so Cynthia González.
Ausgezeichnet mit einem Entwicklungs- und Werkbeitrag des Kantons Bern hat die Performerin eine intensive Recherche im Bezug auf Waffen in der Schweiz durchgeführt und ist im Frühling 2021 nach Florida gereist. Sie sprach dort mit Schütz*innen, Waffenbefürworter*innen und Waffengegner*innen. Anders als in den USA sei in der Schweiz das Schiessen ein Sport und etwas Gemeinschaftliches. Man zelebriere das Vereinsleben und passe aufeinander auf, so González. In den USA sei der 2. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten (Second Amendment) sehr wichtig. Dieser Artikel besagt, dass das Recht, Waffen zu besitzen, nicht eingeschränkt werden darf. Die Bürger*innen seien der Meinung, dass sie das Recht darauf hätten, sich zu beschützen. Sie habe häufig zu hören bekommen, dass eine Waffe ein «god-given right» sei, so González.
Diese Fragen rund um die Faszination und Anziehungskraft von Schusswaffen bringt Cynthia González nun gemeinsam mit drei anderen Performer*innen auf die Bühne. Sie bedienen sich dabei verschiedenen künstlerischen Mitteln, die die Geschichte auf unterschiedlichen Ebenen erzählen.
Die Performance «Force of Attraction» feiert am Freitag 12. November 2021 um 20 Uhr Premiere im Schlachthaus Theater Bern. Weitere Aufführungen finden noch bis nächsten Freitag 19. November statt.