Hierzulande sind sie weniger bekannt, doch in Frankreich kennt sie jedes Kind: Die Enzyklopädien, Lexika und Wörterbücher des französischen Verlags «Larousse».
Zu den berühmtesten Werken des Verlags gehört der Petit Larousse illustré – ein reich bebildertes enzyklopädisches Wörterbuch in dem unzählige Gravuren und Motive abgebildet sind. Die meisten davon sind zu Beginn des letzten Jahrhunderts in aufwändiger Handarbeit entstanden und bestechen die Menschheit seit jeher mit ihrer Liebe fürs Detail.
Zu den wohl grössten Verehrern der Larousse-Enzyklopädien gehört der Berner Plakatkünstler und Grafiker Claude Kuhn. Wann immer sich der Bilingue an einen Auftrag setzt, holt er die schwere französische Enzyklopädie aus der Schublade, um sich Inspiration bei deren Definitionen, Erklärungen und kunstvollen Illustrationen zu holen. Beim Blättern und Assoziieren gerät Kuhn ab und zu auf gedankliche Abwege, beginnt Dinge auf den Kopf zu stellen, aus unkonventionellem Blickwinkel zu betrachten oder in unerwartete Relation zueinander zu setzen.

Claude Kuhn, Plakatkünstler und Szenograph, in seinem Zuhause in Kehrsatz mit einem grossen Larousse-Band in den Händen.
Mit der Hommage an Larousse erweist der 73-jährige Kuhn seiner langjährigen Muse nun die Ehre. Jedem Buchstaben des Alphabetes ist ein Auftritt gewidmet, wobei Texterin Gisela Feuz die ungewohnte Denkweise hinter den Darstellungen in den Worterklärungen aufnimmt und weiterspinnt. Daraus entstanden ist ein liebevoll gestalteter Bildband, bestehend aus 26 Illustrationen und einer guten Portion Humor.
Der Bildband «Hommage an Larousse» von Claude Kuhn wird heute Mittwoch-Abend um 18:30 vor dem Museum für Kommunikation festlich getauft. Der Anlass findet draussen statt, mit wärmenden Ansprachen, Glühwein, Suppe und Feuer. Das Buch ist im Museumsshop erhältlich.