Landwirtinnen und Landwirte setzten sich gestern im Parlament durch. Nach über sieben Stunden hitziger Debatte lehnte das Parlament eine Verbesserung der Tierschutzrichtlinien ab: Der Nationalrat empfiehlt die Massentierhaltungsinitiative zur Ablehnung, ein direkter Gegenvorschlag des Bundesrates ist vom Tisch.
«Die Schweiz mag ein marginal besseres Tierschutzgesetz haben als das Ausland» so Philipp Ryf , Co-Kampagnenleiter bei der Massentierhaltungsinitiative. Doch auch in der Schweiz sei manches erlaubt, das aus Sicht von Tierrechtlerinnen und Tierschützern sofort geändert werden müsste. Zum Beispiel habe nur rund die Hälfte der Schweine in der Schweiz Auslauf. «Und bei den Hühner sieht es noch schlimmer aus», erklärt Ryf, «nur etwa 7% der Masthühner haben Auslauf». Die Masthühner würden innerhalb von rund einem Monat vom 20-Gramm-Küken zum 2-Kilogramm-Huhn gemästet, «viele sehen den Himmel erst am Tag ihrer Schlachtung», kritisiert er.
Die Initiative fordert deswegen ein Verbot der Tierhaltung inlandwirtschaftlichen Grossbetrieben. Zudem soll der Bund Kriterien festlegen unter anderem für eine tierfreundliche Unterbringung und Pflege und für die maximale Gruppengrösse pro Stall. Sie kommt voraussichtlich kommenden Herbst vors Volk.