59 % der befragten Männer gaben an, am Arbeitsplatz verbale Diskriminierung zu erleben, so eine eben erschienene Studie. Alle Befragten passen nicht ins traditionelle Männerbild: Sei es, weil sie nicht heterosexuell sind. Sei es, weil sie zum Beispiel wegen ihrer Kleidung als «zu wenig männlich» eingeschätzt werden. Sei es, weil sie trans Männer sind, ihnen bei Geburt also das weibliche Geschlecht zugeordnet wurde. Im Bericht werden sie alle zusammengefasst als «Männer, die von den cis-heteronormativen Vorstellungen abweichen».
127 Personen haben einen detaillierten Fragebogen ausgefüllt, mehr als die Hälfte von ihnen ist am Arbeitsplatz nicht geoutet, da sie negative Konsequenzen fürchten.
Der selbstständige Forscher Étienne Rembold ist Autor der Studie «Homophobie gegen und Diskriminierung von Männern* aufgrund der sexuellen/romantischen Orientierung und/oder des Geschlechtsausdrucks am Arbeitsplatz. Eine Erhebung im Kanton Basel-Stadt». Er ist Präsident der Gleichstellungskommission Basel-Stadt und aktiv im Transgender Network Schweiz. Bei rund einem Drittel der Arbeitsverhältnisse der befragten Personen habe es keine interne Stelle gegeben, an die sich Betroffene hätten wenden können, kritisiert er. «Und wenn so eine Stelle vorhanden war, dann war das Vertrauen in diese Stelle oft sehr gering».
Die Studie ist entstanden im Zusammenhang mit der Vernehmlassung zum neuen Gleichstellungsgesetz des Kantons Basel-Stadt. Rembold gehe jedoch davon aus, dass die Resultate in der gesamten Schweiz vergleichbar wären.
