Am Montag, 17. Januar beginnt vor dem Bezirksgericht in Nyon im Kanton Waadt der erste Prozess gegen Aktivist*innen von ZAD de la Colline. In einer Aktion des zivilen Ungehorsams, welche schweizweit für Aufsehen sorgte, hielten die ZAD-Aktivist*innen den Mormont-Hügel besetzt, um zu verhindern, dass die einmalige Landschaft dem Zementkonzern Holcim zum Opfer fällt.
Dafür müssen sich die ZAD-Aktivist*innen nun vor Gericht verantworten. Obwohl Holcim seine Beschwerden zurückgezogen hat, erhielten über 50 Personen einen Strafbefehl, die Untersuchungen dauern immer noch an. Gemäss ZAD riskieren über 30 Personen zwei- bis dreimonatige Gefängnisstrafen.
Zeitgleich zum Prozess-Auftakt haben Grüne, SP und Naturschutzorganisationen am Freitag, 14. Januar mit dem gleichen Ziel eine kantonale Initiative lanciert. Darin fordern sie, dass nicht wie bisher nur ein Teil, sondern der ganze Mormont-Hügel unter Schutz gestellt wird. Damit wollen sie verhindern, dass sich der Steinbruch von Holcim weiter in den Berg frisst.
Julie Boly, Schatzmeisterin des Vereins zur Erhaltung des Mormont VEM zeichnet sich die dortige Landschaft durch eine aussergewöhnliche Biodiversität aus, unter anderem gibt es dort über 20 verschiedene Orchideen-Arten. Zudem sei der Hügel ein wichtiger Korridor für die Wanderungen der Wildtiere.
Der VEM setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz des Mormonts ein. Entsprechend solidarisieren sie sich auch mit den ZAD-Aktivist*innen, welche sich vor Gericht verantworten müssen und werden während des Prozesses vor Ort sein.