Der Filmklassiker «Die sieben Samurai» (1954) von Akira Kurosawa läuft in der Reihe «Mythos Samurai» des Kino Rex. Er sei einer der einflussreichsten Filme, meint der Filmwissenschaftler Till Brockmann. Es gäbe etliche Remakes davon, wie etwa «Die glorreichen Sieben» (Originaltitel: «The Magnificent Seven») aus dem Jahr 1960, und in mehreren hundert anderen Filmen wurden einzelne Themen oder Dialoglinien daraus aufgenommen. Zurückzuführen sei das auf den Umstand, dass er sozusagen den Urtyp eines gelungenen Films darstellt: Eine Truppe von Menschen findet sich zusammen, um gemeinsam eine Mission zu erfüllen. In «Die sieben Samurai» besteht diese Aufgabe darin, ein Bauerndorf vor einer Räuberbande zu beschützen.
Der Vorgeschichte, wie die sieben Samurai zusammenfinden, ist allein eine ganze Stunde gewidmet. Die finale Kampfszene dauert ebenfalls eine gute Stunde des gut dreistündigen Films. Dazwischen wird linear erzählt, wie die Samurai die Bauern und Bäuerinnen instruieren, ihnen bei der Verteidigung des Dorfes zu helfen.
Typisch für einen Samurai-Film sei auch, so der Filmwissenschaftler Brockmann, dass die Kämpfer nicht eigentliche Samurai seien, sondern sogenannte Ronins, also herren- und somit arbeitslose Samurai. Der Film kann in Bezug auf Stände, also Klasse, als sozialkritisch gelesen werden. Aber auch weitere grosse Themen werden angesprochen: Egoismus vs. Gemeinwohl, Stolz vs. Bescheidenheit oder auch die Kategorie Geschlecht. Trotz all der grossen Themen, die darin vorkommen, ist der Film überaus humorvoll. Zu verdanken habe er dies hauptsächlich dem Schauspieler Toshiro Mifune, der den siebten der sieben Samurai spielt, so Brockmann. Ein Muss für alle Film-Fans.
«Die sieben Samurai» läuft am Sonntag, 23. Januar, um 11 Uhr ein letztes Mal und in der Originallänge (206 Min.) im Kino Rex.