Rund 44% der Stimmbevölkerung hat an den aktuellen Abstimmungen teilgenommen. Darunter nicht nur Menschen, die in der Schweiz leben, sondern auch Tausende Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. Die meisten von ihnen leben wohl in Europa, denn die Erfahrung zeigt: Wer weit weg wohnt, hat oft keine Zeit, die Unterlagen rechtzeitig zurückzuschicken. «Von den Delegierten der Auslandschweizer-Organisation erhalten rund 40% die Couverts zu spät um politisch aktiv zu sein», so Ariane Rustichelli, Präsidentin der AOS.
In manchen Fällen hat dies mutmasslich grosse Konsequenzen. So geht eine Hochrechnung davon aus, dass die knappe Abstimmung um die neuen Kampfjets ein anderes Resultat gehabt hätte, wenn das Stimmmaterial bei allen Auslandschweizer*innen rechtzeitig angekommen wäre.
Damit Auslandschweizer*innen in Zukunft einfacher an Abstimmungen teilnehmen können, hofft Rustichelli auf eine baldige Rückkehr des E-Votings. Bis ins Jahr 2019 war es für manche Ausgewanderte möglich, online ihre Stimme abzugeben. Aus Kostengründen und Sicherheitsbedenken wurde wurde das E-Voting jedoch wieder eingestellt.
Die Mehrheit derjenigen, die politisch aktiv bleiben, würden nur für kurze Zeit im Ausland wohnen. Gut 200’000 Personen seien im Stimmregister einer Schweizer Vertretung im Ausland registriert. Die fünfte Schweiz zähle jedoch fast 800’000 Menschen, erklärt Rustichelli. Viele würden also gar nicht politisch aktiv sein wollen, da sie zu weit weg zu sein von der Schweizer Realität.