Hanau ist eine hessische Stadt, wenig grösser als Winterthur. Doch seit zwei Jahren ist der Name «Hanau» auch Symbol für Rechtsterror: Damals, am 19. Februar 2020, ermordete ein Täter aus rassistischen Motiven zehn Menschen, mindestens fünf weitere Personen wurden verletzt.
Gökhan Gültekin
Sedat Gürbüz
Said Nesar Hashemi
Mercedes Kierpacz
Hamza Kurtović
Vili Viorel Păun
Fatih Saraçoğlu
Ferhat Unvar
Kaloyan Velkov
Gabriele Rathjen
Der Betroffenenkreis sei jedoch viel grösser, erklärt eine Beraterin von Response e.V., einem Verein, welcher Opfer von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt zur Seite steht. Neben Augenzeug*innen, Angehörigen und Ersthelfer*innen sei eine ganze Community betroffen. «Diese Tat war eine Botschaftstat, gerichtet an Menschen, welche in Deutschland immer wieder als „anders“ markiert werden», erklärt sie. Der Anschlag wirke sich auf das Sicherheitsgefühl aller migrantischen Communities aus.
Der Verein Response bietet nicht nur psychologische Beratung und Unterstützung im Behördendschnugel, sondern stellt auch konkrete Forderungen: Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen sowie Sensibilität mit den Angehörigen der Opfer. Diese üben Kritik an Polizei und Justiz, welche kaum trauma- und rassismussensibel arbeiteten. «Zudem wünschen wir uns auch, dass der Frage nachgegangen wird, welche gesellschaftlichen und institutionellen Bedingungen die Tat möglich gemacht haben. Um dann diese Strukturen nachhaltig zu ändern, damit so etwas wie Hanau nicht noch einmal passiert».
Ein Beitrag vom Radio Corax in Halle:
