Eigentlich wäre das Bedürfnis vorhanden, doch die Stellen sind rar. Im Jahr 2018 führte der Verein Pro Teilzeit zusammen mit den Sozialpartnern eine Umfrage in der Maler- und Gipserbranche durch. 60 % der Arbeitgebenden und 70 % der Arbeitnehmenden gaben damals an, dass sie mehr Teilzeitstellen in der Branche befürworten würden.
Seither hat sich einiges getan: Alleine im vergangenen Jahr nahm die Anzahl der Teilzeitstellen im Maler- und Gipsergewerbe in der Deutschschweiz um 13 % zu, der Teilzeitstellenanteil liegt somit neu bei 8.2 %.
«Teilzeitarbeit bietet die individuelle Möglichkeit, dass man Beruf und Privatleben besser vereinbaren kann. Das ist wichtig, zum Beispiel wenn man eine Familie gründet», sagt Projektleiterin des Vereins, Barbara Rimml. Eine Entwicklung zeigt dies exemplarisch: Fast die Hälfte der ausgebildeten Malerinnen kehre dem Beruf im Alter von 27 bis 36 Jahren den Rücken. Der Branche gehen somit viele Fachkräfte verloren.
Um Arbeitgebende zu unterstützen hat das Projekt Teilzeitbau – das der Verein Pro Teilzeit zusammen mit zwei Gewerkschaften und dem Verband der Maler- und Gipserunternehmen realisiert – unter anderem Pilotprojekte mit zwölf Unternehmen durchgeführt. Viel Informations- und Sensibiliserungsarbeit sei in den letzten Jahren gemacht worden, so zum Beispiel mit einer Porträtserie, welche Herausforderungen aber auch Chancen der Teilzeitarbeit aufzeige, erklärt Rimml. Zusätzlich wurden verschiedene Hilfsmittel erarbeitet: Checklisten für die Arbeitsübergabe, einen Musterarbeitsvertrag oder auch einen Leitfaden im Umgang mit Kundschaft.
