Am 27. März sind Wahlen im Kanton Bern. Neben dem Kantonsparlament, dem Grossen Rat, wird auch eine neue Regierung gewählt. Doch wer hat effektiv Chancen in den Regierungsrat gewählt zu werden? Das besprechen wir mit Politologe Werner Seitz.
Denn spannend an der diesjährigen Wahl ist, dass ein Sitz, der von Mitte-Politikerin Beatrice Simon, frei wird, da sie nicht mehr zur Wahl antritt. Ihre Nachfolge möchte Astrid Bärtschi von der Mitte antreten, die bisher noch eher unbekannt ist. Aber auch die SP will den Sitz erobern und damit Rot-Grün wieder zur dominianten Kraft im Regierungsrat machen. Für die SP stellt sich der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr zur Wahl. Laut Politologe Seitz gilt für beide: Schaffen es ihre Blöcke, namentlich die Bürgerlichen und Rot-Grün, geschlossen im Wahlkampf aufzutreten, haben beide gute Chancen.
Doch auch die bisherigen Regierungsrät*innen treten erneut zur Wahl an. Dass diese die Wahl nicht schaffen, ist laut Politologe Seitz eher unwahrscheinlich: «Es passiert sehr selten, dass Bisherige nicht erneut gewählt werden.» Besonders Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) rechnet Seitz gute Wahlchancen aus. «Bei den letzten Wahlen wurde Schnegg nur knapp gewählt, Corona konnte er aber nutzen und nun wohl eines der besten Ergebnisse erzielen», sagt Seitz. Dies aber auch, weil sein Sitz nicht angegriffen wird. «Bisher hat Rot-Grün immer den Jurasitz der Schnegg nun inne hat angegriffen. Nun hat er aber keine Konkurrenz.» Im Interview erklärt Seitz zudem, warum dem Berner Jura ein eigener Sitz im Regierungsrat zugesprochen wird.
Die weiteren Kandidaturen, insgesamt sind es 18, haben wenig Chancen. Etwa Casimir von Arx von der GLP könnte zwar ein persönlich gutes Ergebnis erreichen: «In die Regierung reicht es bei solchen Kandidaturen jedoch nicht, vielleicht aber bietet sich die Möglichkeit, einen Sitz im Grossen Rat zu machen.»