Mehr als 100 Frauen – so viele werden pro Jahr in Bolivien von ihren Partnern, Ehemännern oder Fremden getötet. Die Dunkelziffer der sogenannten Feminizide ist wohl noch viel höher.
Für Feminizide gibt es in Bolivien eigentlich eine Mindeststrafe von 30 Jahren im Gefängnis. Doch nur wenige Täter werden für ihre Verbrechen an Frauen und Mädchen verurteilt. Die Pandemie habe die Gewalt an Frauen nur verschlimmert, sagten Aktivist*innen aus Bolivien.
Feministische Gruppierungen wehren sich nun an der geschlechtsspezifischen Gewalt. Sie rufen zu Demonstrationen auf. Entfacht sind die Proteste erneut Ende Januar, als ein bereits verurteilter Frauenmörder aus dem Gefängnis entlassen wurde in den Hausarrest. Er sass im Gefängnis, weil er über 70 Frauen vergewaltigt hat, und mehrere getötet hat. Gleich nach seiner Freilassung anfangs Jahr, hat er zwei weitere Frauen umgebracht und in seinem Haus vergraben. Radio Onda hat mit verschiedenen bolivianischen Aktivistinnen gesprochen.