Seit bald zehn Jahren ist der Anbau von CBD-Hanf in der Schweiz erlaubt. CBD bedeutet Cannabidiol – Im Gegensatz zu THC-Hanf ist CBD-Hanf nicht psychoaktiv, es wirkt beruhigend und hilft beispielsweise gegen Krämpfe und Entzündungen.
Bei der Legalisierung von CBD nahm die Schweizer weltweit eine Vorreiterinnenrolle ein, mittlerweile ist der Anbau von CBD jedoch in vielen Ländern erlaubt. In der Folge davon flutet billiger CBD-Hanf aus dem Ausland den Markt, denn anderswo sind die Lohnkosten günstiger und die Produktion kann auf riesigen Flächen stattfinden. Der politische Pioniergeist von damals scheint verblasst, denn die Schweizer Gesetze wurden nie an den CBD-Markt angepasst. «Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind nicht auf Hanf ausgelegt. Wir sind gezwungen unsere Produkte unter Gesetzgebungen zu verkaufen, die irgendwie passen», erklärt Philippe Wietlisbach, CEO des Familienunternehmens Herba di Berna. Er nennt als Beispiel das CBD-Öl, welches eigentlich ein Nahrungsergänzungsmittel sei, aber unter der Chemikalienverordnung verkauft werden müsse.
Wegen all diesen Schwierigkeiten muss Herba di Berna nun Konsequenzen ziehen: Um keine Angestellten zu entlassen fahre das Unternehmen die Produktion auf einen Drittel herunter. 1000 bereits gezogene Hanf-Setzlinge würden nun ein neues zu Hause suchen. Heute Nachmittag verteilt Herba di Berna die Pflänzchen am Bahnhof Bern.