Am Sonntag finden in Serbien sowohl Parlaments- als auch Präsidentschaftswahlen statt. Dass der amtierende Präsident Aleksandar Vučić und seine Fortschrittspartei als Sieger hervorgehen werden, ist bereits jetzt klar. Denn seit nunmehr zehn Jahren baut Vučić das Land zu seinen Gunsten um.
«In dieser Zeit haben Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und politische Kultur stark gelitten. Es ist zu einer Zuspitzung der Macht in Vučićs Händen gekommen», erklärt Dušan Reljić, Balkanexperte bei der deutschen Stiftung Wissenschaft und Politik. Die serbischen Medien seien gleichgeschaltet, Vučić kontrolliere die Geheimdienste, die politische Elite um Vučić sei korrupt und könne von niemandem belangt werden. «Die Liste der Skandale, die in den letzten Jahren aufgedeckt wurden, ist sehr sehr lang. Und nichts davon wurde strafrechtlich verfolgt», so Reljić.
