Auf dem Berner Viererfeld entsteht ein Containerdorf für Geflüchtete aus der Ukraine. Auf einer Fläche von zwei Fussballfeldern soll eine Gruppenunterkunft für 1’000 Menschen enstehen, wie Stadt und Kanton an einer Pressekonferenz gestern gemeinsam ankündigten. Sie befindet sich im nördlichen Teil des Viererfelds, und bereits heute beginnt der Baustart.
«Die Siedlung wird dicht bewohnt sein und eignet sich eher für den kurzfristigen Aufenthalt», sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried. Und doch rechneten Stadt und Kanton damit, dass die Siedlung für zwei Jahre oder mehr bestehen bleibe. «Wir arbeiten hier auf Sicht, wie wir alle wissen wir nicht, wie lange ein Bedarf an einer solchen Anlage besteht», sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried. Vielmehr sei die Siedlung dazu da, dass die Menschen nicht in unterirdischen Unterkünften bleiben müssten. Denn viele kämen direkt aus Bunkern aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine: «Das erhöht natürlich die negativen Folgen von unterirdischen Unterkünften», so der Stadtpräsident.
Die meisten der Geflüchteten sind Frauen und Kinder, darum informierte die bernische Bildungsdirektorin Christine Häsler, wie die Kinder in der Schule integriert würden. Bereits 620 sind in der Volksschule eingeschult. «Diese Einschulung erfolgt entweder in Regelklassen oder Willkommensklassen», so Häsler. Darum sei der Kanton auf der Suche nach Menschen mit ukrainischen und russischen Sprachkenntnissen und pädagogischem Hintergrund, die in den Schulen aushelfen könnten. Auf der Webseite des Kantons können sie sich dafür registrieren. «Je nach Qualifikation können sie als Lehrpersonen, Klassenhilfen oder Übersetzerinnen und Übersetzer eingesetzt werden», so Häsler. Bereits 100 Menschen hätten sich gemeldet.
Aktuell sind im Kanton Bern 4’200 Geflüchtete aus der Ukraine gemeldet. Der Kanton bereite sich nun vor, bis Ende Jahr 30’000 aufzunehmen.