Gerissene Schafe in Gerzensee, Kirchdorf, Oberbalm und Niedermuhlern. Anfang März ein überfahrenes Tier in Allmendingen bei Bern – In den letzten Wochen und Monaten wurden im Mittelland vermehrt Wölfe nachgewiesen.
«Das Mittelland ist kein wolfsfreier Raum mehr. Das bedeutet, dass auch im Mittelland ein entsprechender Herdenschutz aufgezogen werden muss», erklärt Sara Wehrli, Verantwortliche Grosse Beutegreifer und Jagdpolitik bei Pro Natura. Der beste Schutz vor Wolfsangriffen seien geeignete Zaunsysteme, schreibt die Naturschutzorganisation. Bei Grossvieh könnten unter Umständen auch Herdenschutzhunde zum Einsatz kommen. Wölfe, welche problematisches Verhalten zeigen, können bereits heute geschossen werden, trotzdem wird eine Revision des Jagdgesetzes zur Zeit im Parlament ausgearbeitet.
Ob der Wolf im Mittelland dauerhaft Fuss fassen wird, sei unsicher, sagt Wehrli. Zwar sei die Verfügbarkeit der natürlichen Beutetiere hoch, doch es gäbe kaum grossräumige Gebiete für die ungestörte Aufzucht der Jungen. Die meisten Wölfe würden im Mittelland nur durchziehen. Die Chance sei zwar verschwindend klein – Wölfe würden dem Menschen ausweichen – wer trotzdem einmal einem Wolf begegne, solle stehen bleiben, sich ruhig verhalten oder sich langsam zurückziehen.