Es ist wahrlich kein Grund zum Feiern: Heute vor genau 10 Jahren beschloss der Bundesrat eine Strategie für Biodiversität. 18 Ziele hat er darin festgehalten – kein einziges wurde seither erreicht. «Ein verlorenes Jahrzehnt», schreibt etwa die Vogelschutzorganisation BirdLife Schweiz über das Jubiläum. «Die eigenen Ziele muss man ernsthaft und mit entsprechenden Massnahmen vollständig zu erreichen versuchen», kritisiert Raffael Ayé, Präsident von BirdLife Schweiz, im Interview mit RaBe. Und nennt als Beispiel, dass biodiversitätsschädigende Subventionen abgeschafft oder umgestaltet werden sollen. Ausserdem sah die Biodiversitätsstrategie vor, dass bis ins Jahr 2020 Schutzgebiete 17 % der Schweizer Landesfläche ausmachen, bis heute sind es jedoch nicht einmal 10 %.
Dabei seien die getroffenen Ziele durchaus realistisch, so Ayé. In der Politik und in der Verwaltung habe die Biodiversität aber selten die notwendige Priorität, weswegen BirdLife Schweiz nun dringend einen Paradigmenwechsel fordert: «Die Biodiversitätskrise muss endlich ernst genommen werden», betont Ayé.