Rund 100’000 Menschen sind im Kanton Bern Strassenlärm ausgesetzt. Das kann gesundheitliche Folgen haben, erklärt Verkehrsdirektor Christoph Neuhaus am Pressetermin vom Dienstag: «Wenn man Menschen tagtäglich Strassenlärm aussetzt, gibt das einen Dauerstress und kann zu Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden bis hin zu Herzinfarkten führen.» Schweizweit würden jährlich rund 500 vorzeitige Todesfälle auf indirekten Lärm zurückgeführt, so Neuhaus.
Darum sei Strassenlärm im Kanton Bern ein Dauerthema, erklärte Verkehrsdirektor Christoph Neuhaus am Dienstag vor den Medien. Zwar war Bern vor rund 30 Jahren Pionier in Sachen Lärmschutz mit dem Bau von Lärmschutzwänden und schalldichten Fenstern. Jedoch sind es bei langsamem Tempo von 20 bis 30 km/h eher die Reifen, die Lärm verursachen.
Darum setze der Kanton künftig auf sogenannte Flüsterbeläge. Diese hätten eine feine Oberflächenstruktur und einen höheren Hohlraumgehalt. «So schlucken die Beläge den Lärm», so Neuhaus: «Damit machen wir Lärmschutz direkt an der Quelle.» Doch sie könnten nicht überall eingesetzt werden, erklärt der Kantonsingenieur Stefan Studer. «In höheren Lagen und Steigungen eignen sich die Flüsterbeläge nicht, denn dort gibt es Spikes und Schneeketten, die Schäden an den Belägen verursachen können.» Zudem würde in landwirtschaftlichen Zonen zu viel Dreck auf den Strassen den Belag ebenfalls beschädigen.
Wie es tönt, wenn Autos über die Flüsterbeläge fahren – mehr dazu im Beitrag: