Die Deponie Gamsenried im Kanton Wallis ist ein hochgiftiges Erbe: Das Pharma-Unternehmen Lonza hat dort zwischen 1918 und 1978 Chemieabfälle abgelagert. Auf einer Fläche von rund 30 Fussballfeldern überschreiten verschiedene Substanzen noch immer massiv jegliche Grenzwerte. «Die potentesten Schadstoffe sind Quecksilber und Benzidin, ein starker Blasenkrebsförderer», erklärt Martin Forter, Altlastenexperte und Geschäftsleiter der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz.
Nun hat der Kanton Wallis eine Studie präsentiert, die erstmals die Belastungen in der Umgebung untersuchte. Unterhalb der Autobahn A9 und der Kehrichtverbrennungsanlage Oberwallis wurden stellenweise hohe Belastungen mit organischen Schadstoffen und Quecksilber festgestellt. Für Martin Forter ist dies einmal mehr ein Hinweis darauf, dass es höchste Zeit sei, die Deponie Gamsenried einmalig, definitiv und innerhalb der nächsten 15 Jahre zu sanieren. Dabei geht er von Kosten von bis zu 1.5 Milliarden Franken aus – Lonza habe für die Sanierung jedoch erst 280 Millionen Franken zurückgestellt.