Wer im Berner Stadtrat sitzt und längere Zeit ausfällt – sei es aufgrund von einer Krankheit oder Mutterschaftsurlaub – hat ein Problem: Denn das Berner Stadtparlament kennt keine Vertretungsregelung. Fällt ein*e Parlamentarier*in aus, bleibt der Sitz leer und die Stimme fehlt.
Das soll sich nun ändern. In seiner Sitzung am Donnerstag berät das Parlament einen Vorstoss, der ein Stellvertretungs-System einführen will. Diese interfraktionelle Motion sieht vor, dass ein Ersatz im Parlament einsitzt, wenn eine Person zwei Monate oder mehr ausfällt. Die Stellvertretung würde eine Person übernehmen, die ebenfalls für den Stadtrat kandidiert hat und auf einem der Ersatzplätze gelandet ist.
Vivianne Esseiva ist FDP-Stadträtin und hat den Vorstoss mitunterzeichnet. Sämtliche Fraktionen von links bis rechts haben die Forderung ebenfalls miteingereicht – darum stehen die Chancen zur Annahme gut. Im Interview erklärt Esseiva, warum sie die Motion eingereicht hat, wie es bis anhin geregelt war, wenn eine Person ausgefallen ist und wieso sich das Parlament erst jetzt damit auseinandersetzt.