Das Posturale orthostatische Tachykardiesyndrom (kurz POTS) bringt eine Fehlfunktion des autonomen Nervensystem mit sich. Dieses reguliert nicht-steuerbare Vorgänge im Körper wie beispielsweise die Herzfrequenz und den Blutdruck, die Verdauung oder die Schweissproduktion. Eine Störung des autonomen Nervensystems kann folglich auch zu einer Vielzahl von Symptomen führen.
Samira, bei welcher POTS diagnostiziert wurde, fühle sich oft so, als sei sie verkatert, ohne dass sie einen Tropfen Alkohol getrunken habe: «Mir ist schwindlig und übel, ich habe Kopfschmerzen und in aufrechter Position häufig Konzentrationsprobleme». Zudem könne sie nicht schwitzen, weswegen sie schnell überhitze – sei es bei körperlicher Anstrengung oder bei hoher Umgebungstemperatur.
Mit Unterstützung von Selbsthilfe Bern hat Samira vor kurzem eine Video-Selbsthilfegruppe für Menschen mit POTS gegründet. Der Austausch helfe ihr enorm: «Mit einer chronischen Erkrankung fühlt man sich oft ausgeliefert, man wird mit Vorurteilen, Mitleid, Stigmatisierung und Bevormundung konfrontiert. Wir sprechen in der Gruppe von den gleichen Themen, sind mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert. In der Gruppe mache ich die Erfahrung von mehr Selbstwirksamkeit, das ist sehr wertvoll für mich», erklärt sie.