Die Kinderrechtsorganisation Save the Children untersuchte in einem Bericht die psychische Gesundheit von Kindern im Gazastreifen. Dabei kommt Trapped: The impact of 15 years of blockade on the mental health of Gaza’s children zu schockierenden Ergebnissen: 80 % der Kinder würden unter Depressionen und Angstzuständen leiden. 50 % hätten bereits über Suizid nachgedacht. Jedes dritte Kind verletze sich selbst.
Seit 15 Jahren ist Gaza blockiert, zwei Millionen Menschen leben auf dem 41 Kilometer langen Küstenstreifen, der von manchen auch als «das grösste Open Air Gefängnis der Welt» bezeichnet wird. «Die 800’000 Kinder von Gaza konnten das Areal Zeit ihres Lebens nie verlassen. Sie können nicht raus, um sich zu bilden, um Familie zu besuchen, nicht einmal um lebensrettende medizinische Behandlungen in Anspruch zu nehmen», beschreibt Länderkoordinator Jason Lee von Save the Children die Situation, und erinnert sich beispielsweise an das Gespräch mit einem 13-jährigen Jungen namens Sari. Sari hat solche Angstzustände, dass er immer bei seiner Mutter sein muss.
Save the Children sei seit 1953 in den besetzten palästinensischen Gebieten aktiv, erklärt Lee. Die Erfahrung zeige, dass Kinder sehr resilient seien – sie würden sich von traumatischen Erfahrungen erholen können, wenn man die Stressfaktoren beseitige. Deswegen fordert die Kinderschutzorganisation, dass die Blockade durch die israelischen Streitkräfte sofort aufgehoben werde. Ausserdem brauche es dringend Hilfsprogramme für die Kinder in Gaza: Sozialarbeiter*innen und Fachpersonen für die psychische Gesundheit von Kindern sollen diese vor Ort begleiten können.