Der Kanton Bern schliesst seine Jahresrechnung 2023 mit einer positiven Bilanz: 114 Millionen Franken beträgt der budgetierte Überschuss. Nach zwei Pandemiejahren, in denen die Jahresrechnung negativ ausfiel, kommt nun also wieder ein Plus zu Stande. So kann der Kanton Schulden abbauen, wie Beat Zimmermann, Leiter Finanzplanung Kanton Bern, erklärt.
Zudem könnten auch Berner*innen davon profitieren: die zuständige Regierungsrätin Astrid Bärtschi (Mitte) kündigte gestern vor den Medien an, dass ab 2024 die Steuern im Kanton Bern senken könnten – vorausgesetzt, die Rechnung entspricht der Prognose.
Denn das Budget sei «mit einem grossen Aber belastet», so Bärtschi. In der Rechnung sind nämlich Gewinne aus der Schweizerischen Nationalbank SNB einberechnet. Diese zahlt die SNB an Bund und Kantone. Für das erste halbe Jahr 2022 hat die SNB jedoch massive Verluste verzeichnet, in der Höhe von 95 Milliarden Franken. «Bei diesem Zwischenergebnis handelt es sich um den höchsten Verlust in der Geschichte der SNB», so Bärtschi.
Darum ist noch nicht klar, wie viel und ob überhaupt Bund und Kantone Geld von der SNB erhalten. Dies zeigt sich erst am 9. Januar 2023, wenn die SNB ihre Jahresrechnung präsentiert. Auch dann steht erst fest, ob Berner*innen bald weniger Steuern bezahlen müssen.