Vor ziemlich genau einem Jahr, am 12. September, wurden auf den Färöerinseln an einem Tag mehr als 1400 Atlantische Weissseitendelphine getötet. Es sei die grösste Delfinjagd in der Geschichte des Archipels gewesen, schreibt OceanCare. Womöglich sogar weltweit die grösste Zahl an Delfinen, die jemals in einer einzigen Jagd getötet wurden.
Um solche Jagden zu stoppen, hat die Meeresschutzorganisation eine Petition formuliert, welche von über 40‘000 Menschen unterzeichnet wurde. Morgen Freitag übergibt OceanCare die Unterschriften der EU-Vertretung in Bern. Die Färöerinseln seien zwar semi-autonom und damit nicht an die strenge Artenschutzgesetzgebung der EU gebunden, erklärt Fabienne McLellan, Geschäftsführerin von OceanCare. Doch da die Jagden in europäischen Gewässern stattgefunden haben, sei trotzdem die Union in der Pflicht, das Treiben zu stoppen.
OceanCare anerkenne, dass die Treibjagden auf den Färöerinseln bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen würden, trotzdem müsse die Tradition überdacht werden. «Heute werden ganze Schulen von Kleinwalen und Delfinen mit Schnellbooten, Jetskis und modernster Technologie an die Küsten getrieben werden. Das hat sehr wenig mit Tradition zu tun», so McLellan im Interview