Ein diverses Team rund um die Schauspielerin Daniela Ruocco hat die Performance «En mi imperio perreo sola» erarbeitet, die in der Dampfzentrale zu sehen ist. Daniela Ruocco hat Wurzen in Uruguay und ist mit Reggaeton aufgewachsen. Mit der Solo-Performance lädt sie uns auf eine queer-feministische Erkundung dieses meist als sexistisch bekannten Musikstils ein.
Die Performance will Fragen stellen, zu Diskussionen anregen, Spass machen und zärtlich sein – aber auch provozieren und protestieren. Durch den Abend führt die Kunstfigur Consuela del Valle Grande, die gross rauskommen möchte im Reggaeton-Business. Sie will den Reggaeton feministisch umkrempeln und sich ihren grossen Ikonen annähern. Gespielt wird diese Figur von Daniela Ruocco.
Ein zentrales Element, welches zur Diskussion gestellt wird, ist der hypersexualisierte Tanzstil «perreo», der die Paarungsstellung von Hunden und Hündinnen nachahmt («perro» heisst «Hund» auf Spanisch). Fokussiert wird dabei das Gesäss. Der Konvention entsprechend wird das Ganze heterosexuell inszeniert, der Mann steht hinter der Frau. Ruocco und ihr Team fragen mit der Performance, ob hypersexualisiertes Tanzen zensiert werden soll oder ob es nicht auch queer-feministisch angeeignet werden darf. Daniela Ruocco kommt zum Schluss: «Der Perreo ist einfach mega feministisch, wenn ich ihn mir aneigne. Und in meinem Stück heisst das: Ich tanze alleine, ich besorge es mir selbst».
«En mi imperio perreo sola» läuft am 14., 15. und 16. September 2022 jeweils um 20 Uhr in der Dampfzentrale Bern. Nach der Premiere gibt es eine feministische Reggaeton-Party. Zweimal gibt es um 19:30 Uhr eine Einführung vor der Vorstellung. Am 14.9. hält die Tanzschaffende Pascale Altenburger eine Einführung, am 15.9. führt die Musikerin Annie Rüfenacht aka Annie Aries in den Abend ein.