Ein Austausch unter vertrauten Menschen kann unter Umständen schon viel bewirken. Deswegen organisiert der Verein Femmes-Tische Gesprächsrunden für Menschen mit Migrationsgeschichte. Bei der Gründung vor 26 Jahren lag der Fokus nur auf Frauen, seit über einem Jahrzehnt gibt es nun auch Männertische.
Jeweils fünf bis acht Personen treffen sich bei jemandem Zuhause oder in einem Gemeinschaftszentrum und sprechen in ihrer Muttersprache unter Anleitung einer Moderation über ein bestimmtes Thema. «Die Themenpalette beginnt beim kleinen Kind und geht bis zur Generation 55+», erklärt Yvonne Ledergerber, die den Bereich «Nord-Ost» der Femmes- und Männertische organisiert und nennt als Beispiele psychische Gesundheit, Integration oder Erziehung.
Wichtig sei das Vertrauen zwischen den Teilnehmenden, weswegen der Verein die Runden geschlechtergetrennt organisiere. Gesichter, die einem bereits bekannt seien, würden eher für Sicherheit sorgen, auch schwierige Fragen zu stellen oder Probleme auszuformulieren, so Ledergerber.
Femmes-Tische und Männer-Tische erreichen jährlich über 12‘000 Menschen. Die Gesprächsrunden werden in mehr als 20 Sprachen an zahlreichen Orten in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein durchgeführt, unter anderem in Bern und in Biel. Die Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich.