Die Krisen dieser Welt betreffen nicht alle gleich. Weil sie im Normalfall bereits bestehende Ungleichheiten nochmals verschärfen, treffen sie vulnerable Personen ungleich stärker, sagt Manuel von der Mühlen vom Kinderhilfswerk Plan International Schweiz.
Die gravierendsten Folgen von Corona-Pandemie oder den sich häufenden Naturkatastrophen im Zuge der Klimakrise ergeben sich demnach für junge Frauen und Mädchen im Globalen Süden.
Das zeigt sich einerseits bei den unmittelbaren Folgen von Naturkatastrophen, beispielsweise bei Überschwemmungen. Da sie nie schwimmen gelernt haben und auf Kinder und Familienangehörige Rücksicht nehmen müssen, gibt es unter den Todesopfern oft sehr viel mehr Frauen und Mädchen als Männer.
Auch bei den mittelbaren Folgen von Klimakatastrophen zeigt sich die verstärkte Vulnerabilität von Mädchen und jungen Frauen. Wenn die Familie aufgrund von Dürren oder Überschwemmungen in existenzielle Not gerät und sich entscheiden muss, für welche ihrer Kinder sie weiterhin für die Bildung aufkommen können, sind es gemäss Plan International halt oft die Mädchen, die auf die Care-Arbeit zurückgeworfen werden und darum nicht mehr zur Schule gehen können.
Dies wiederum führt längerfristig dazu, dass die gesellschaftliche und politische Teilhabe von Mädchen und Frauen darunter leidet – obwohl es gerade bei der Bewältigung von Klimakatastrophen und bei Anpassungsmassnahmen an die Klimakrise enorm wichtig wäre, dass eben auch die am stärksten Betroffenen eine angemessene Stimme haben.