In Washington findet momentan die Tagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank statt. Diese Tagung ist auch Auftakt für eine neue globale Klimabewegung: Die Debt for Climate Bewegung, zu Deutsch: Schulden fürs Klima. Die Forderung der Bewegung ist simpel: Alle Schulden von Ländern des globalen Südens sollen annulliert werden. Die Beweggründe dahinter sind aber wesentlich komplexer: Länder des globalen Südens sind oft stark verschuldet bei dem Internationalem Währungsfonds oder der Weltbank. Die Schuldenlast treibt diese Länder dazu, fossile Rohstoffe abzubauen, um die Zinsen für die Schulden zu bezahlen. Von diesem Abbau profitieren Länder des globalen Nordens, während Länder des globalen Südens unter den ökologischen Folgen leiden.
Im Rahmen der Debt for Climate Bewegung wurde Anfang der Woche eine Raffinerie in Neuchâtel besetzt. Mit der Aktion wollte Debt for Climate darauf aufmerksam machen, dass auch die Schweiz von diesen postkolonialen Strukturen profitiere. In den nächsten Tagen sei global mit einer Welle von solchen Aktionen zu rechnen. Die Devise ist klar: Ein Schuldenschnitt für Länder des globalen Südens, zur Rettung des Klimas.
Sarah Heinzmann hat Peter Emorinken Donatus interviewt, er ist freier Journalist, Bildungsreferent und Umweltaktivist. Er ist in Nigeria geboren und lebt seit dreissig Jahren in Deutschland.