Die Stadt Bern hat ein Veloparkplatz-Problem. Rund um den Bahnhof, insbesondere beim Hirschengraben ist es oft enorm schwierig irgendeinen Platz fürs Fahrrad zu finden. Sobald dort der Umbau für den neuen Bahnhofszugang beginnt, fallen dort nochmals rund 500 Abstellplätze weg.
Deshalb plant die Stadtregierung eine neue Velostation bei der Welle 7. Betrieb und Miete sollen rund 2.5 Millionen Franken kosten. Der Berner Stadtrat winkte den Kredit durch, worauf die SVP Stadt Bern und der Bund der Steuerzahlenden das Referendum ergriffen haben. Am 27. November 2022 kommt die Vorlage deshalb vors Volk.
Das Referendumskomitee kritisiert insbesondere die hohen Betriebs- und Mietkosten. Pro Parkplatz koste dies der Stadt in finanziell schwierigen Zeiten rund 85 Franken pro Monat. Zudem wird kritisiert, dass im Rahmen eines Pilotprojektes sämtliche Abstellplätze aller Velostationen beim Bahnhof während der ersten 24 Stunden gratis zur Verfügung gestellt werden sollen. Dies widerspreche dem Verursacher*innenprinzip.
Die hohen Kosten rechtfertigt Jelena Filipovic, Stadträtin des Grünen Bündnisses und Mitglied der Verkehrskommission mit dem akuten Platzproblem, welches eine Lösung an zentraler und somit teurer Lage bedinge. Andererseits sei es angesichts des Ziels der Stadt Bern, eine Velohauptstadt zu werden, nur schlüssig, dass Parkplätze für Autofahrende kosten, während sie für Velofahrende gratis zur Verfügung gestellt werden.
Viele Personen parkieren ihre Fahrräder wohl nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus Bequemlichkeit oder zeitlichen Gründen nicht in den Velostationen, sondern draussen. Dem will die Stadt Bern entgegenwirken, indem für die oberirdischen Parkplätze auf der Schanzenbrücke und beim Hirschengraben neu eine maximale Abstelldauer von 3 Tagen festgelegt wird. Wie dies in der Praxis konkret umgesetzt wird, ist gemäss Filipovic noch offen.
Sobald die Bauarbeiten für den neuen Bahnhofzugang beim Hirschengraben beginnen, fallen nochmals rund 500 Abstellplätze weg. Rein rechnerisch wird die neue Velostation diese demnach nicht viel mehr als ersetzen, womit das Platzproblem akut bleibt und weiterhin nach Lösungen gesucht werden müsse, betont Jelena Filipovic