Dem Urkontinent Gondwana widmet der Botanische Garten neu ein ganzes Schauhaus. Rund zwei Jahre hat der Umbau gedauert, nun können Interessierte über 200 Pflanzenarten entdecken.
«Unsere Idee war, dass man in den düsteren Wintermonaten in den Botanischen Garten kommen und hier die Blütenpracht geniessen kann», sagt der wissenschaftliche Mitarbeiter Adrian Möhl. Denn aus dem Urkontinent Gondwana formten sich unter anderem die heutigen Kontinente Australien und Südamerika. Die Pflanzenwelt lebt jetzt im November an diesen Standorten im Frühling.
Erste Blüten haben sich im Gondwana-Haus bereits hervorgewagt. Viele Arten würden aufs Giessen reagieren, erklärt Möhl. Seit September würden die verantwortlichen Gärtner dies vermehrt tun. Ausserdem hängen vereinzelt helle Lampen im Schauhaus um längere Tage zu simulieren
Eine ausgestellte Pflanze sei besonders nennenswert, so der Botaniker: Die Roridula aus Südafrika. Dabei handle es sich um eine «vegane fleischfressende Pflanze», die eine Symbiose mit Wanzen eingehe. Ihre Blätter seien mit Klebetropfen bestückt, in welchen sich Insekten verfangen. Den Wanzen würden die Klebefallen jedoch nichts ausmachen, sie wanderten über die Fangblätter und saugten die gefangenen Insekten aus. Im Gegenzug hinterliessen sie nährstoffreiche Ausscheidungen auf den Blättern der Roridula, welche diese dann über ihre dünnen Zellwände aufnehmen könne.
Der Botanische Garten täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet