«Oft wissen Menschen in Armut selbst am besten, wie sie geschenktes Geld einsetzen können», sagt Adina Rom, Executive Director von ETH for development. Seit vielen Jahren forscht sie über die Wirkung von Hilfsprogrammen. Dabei stelle sich immer wieder heraus, dass bedingungslose Geldtransfers die Situation von Menschen in Armut nachhaltig verbesserten.
Obwohl es ein gängiges Vorurteil sei, würden die Begünstigten das Geld nicht etwa für Alkohol oder Tabak ausgeben, sondern sie investierten meist in langfristige und kluge Projekte, erklärt Rom, beispielsweise indem sie das Dach ihres Hauses in Stand setzten.
Diese Erkenntnis werfe Fragen für die Entwicklungszusammenarbeit auf. Tatsächlich sei es so, dass Cash-Überweisungen unter Umständen effektiver seien, als die finanzielle Unterstützung einer Hilfsorganisation. Allerdings würden solche Transfers schnell auch an ihre Grenzen stossen, nämlich sobald es um Herausforderungen gehe, die ganze Dörfer oder Regionen betreffen würden.
Im Rahmen des aha-Wissensfestivals hält Adina Rom übermorgen Samstag einen Vortrag mit dem Titel «Warum ist es sinnvoll armen Menschen Geld zu schenken?». Das Festival im Bernischen Historischen Museum beleuchtet während zwei Tagen verschiedene Aspekte zum Thema Geld.