Ziemlich genau ein Jahr ist es her, seit die Pflegeinitiative beim Volk durchgekommen ist. Ganze 61 % der Abstimmenden legten damals ein Ja in die Urne, ein bemerkenswerter Erfolg für eine Initiative.
Bei der Umsetzung der Initiative hapert es jedoch. Die Ausbildungsoffensive werde zwar vorangetrieben, doch bei den Arbeitsbedingungen habe sich noch kaum etwas getan, schreibt das Bündnis Gesundheitspersonal, bestehend aus den Gewerkschaften UNIA, Syna und VPOD, sowie dem Schweizerischen Berufsverband des Pflegefachpersonals SBK. Noch immer verlassen rund 300 Personen pro Monat den Beruf.
Um diesen Exodus zu stoppen, fordert das Bündnis die Umsetzung von fünf Sofortmassnahmen: Eine allgemeine Lohnerhöhung bei gleichem Pensum bzw. Arbeitszeitreduktion bei gleichem Lohn, eine massive Erhöhung der bestehenden Zulagen und Zeitgutschriften sowie Einführung von Zulagen für kurzfristige Dienstplanänderungen, mindestens fünf Wochen Ferien pro Jahr, die tatsächliche Erfassung und Abgeltung der Arbeitszeit und Zuschüsse für familienergänzende Kinderbetreuung.
Das Bündnis Gesundheitspersonal ruft nun zur Kundgebung auf. Besammlung ist kommenden Samstag um 14.30 Uhr auf dem Berner Bundesplatz.