Die Ausstellung «Babys machen? Eizellenspende und Reproduktionspolitiken» nimmt diese Reproduktionstechnik mit ihren sozialen, ethischen und ökonomischen Implikationen in den Blick. Gezeigt werden Fotografien, Audio- und Videodokumente zum Thema, die im Rahmen einer Forschungsarbeit von Dr. Laura Perler entstanden sind. Perler hat im Rahmen ihrer Dissertation «Die Verheissung gesundes Kind. Eine Analyse der spanischen Eizellenspendeökonomie» die Verbindung von Eizellenspende und genetischen Trägertests untersucht. Für diese Doktorarbeit wurde ihr der Barbara-Lischetti-Preis 2022 verliehen.
Die Ausstellung fokussiert auf vier Teilbereiche der Eizellenspende: die Spenderin der Eizelle, die Befruchtung im Labor, das Empfangen der befruchteten Eizelle und das aus der Spende entstandene Kind. Die Perspektiven der Eizellenspenderin und des aus einer Spende entstandenen Kindes sind bisher wenig beleuchtet und zeichnen die kleine und sehr sorgfältig kuratierte Ausstellung aus.
Das Thema Eizellenspende ist in der Schweiz momentan hochaktuell: Nach dem Nationalrat hat nun auch der Ständerat im Herbst 2022 eine Motion zur Legalisierung der Eizellenspende für Ehepaare angenommen. Nun muss der Bundesrat eine Massnahme treffen. Die Ausstellung «Babys machen? Eizellenspende und Reproduktionspolitiken» ist allen zu empfehlen, die sich ein differenziertes Bild über diesen komplexen Aspekt der menschlichen Fortpflanzung schaffen wollen.
Die Ausstellung im Berner Kornhausforum dauert vom 25. November 2022 bis am 14. Januar 2023 und ist kostenlos zugänglich. Am Donnerstag, 12. Januar, gibt es um 17 Uhr eine öffentliche Podiumsdiskussion zum mit dem Titel «Eizellenspende in der Schweiz – Was heisst gerechte Reproduktion?».